Der angekündigte Stellenabbau bei Ford in Deutschland sorgt für Unruhe. Betriebsvorsitzender Benjamin Gruschka ist sauer. Vor allem ein Tweet der Kölner Oberbürgermeisterin verärgert ihn. Auch innerhalb der IG Metall und dem europäischen Betriebsrtat ist man sich einig: Es sei eine Fehlentscheidung.
Im Überblick:
- Nach der angekündigten Stellenstreichung bei Ford meldet sich Betriebsvorsitzender Gruschka zu Wort. Er ist sauer und enttäuscht von Oberbürgermeisterin Reker.
- Vorsitzende der IG Metall und des Europäischen Betriebsrat melden sich zu Wort.
- Kölner Ford-Angehörige üben Druck aus, um die Wichtigkeit für den weltweiten Ford-Markt deutlich zu machen.
Ford-Betriebsvorsitzender ist sauer
Benjamin Gruschka, Betriebsratsvorsitzender von Ford, bezeichnet einen Tweet von Oberbürgermeisterin Henriette Reker als "stillos". Darin heißt es: "Das Ziel muss lauten, möglichst viele Stellen in Köln zu erhalten. Sollte es zu einem Stellenabbau kommen erwarte ich von Ford, dass er sozialverträglich abläuft".
Am Samstag, dem 28.01.23, machte Gruschka seinem Ärger Luft. Denn:
- Gruschka hatte sich stärkeres Engagement und mehr Empathie für Kölns größten privaten Arbeitgeber erhofft.
- Offenbar sei für Kölns Stadtspitze die Abwicklung der Belegschaft schon Tatsache, ohne dass man überhaupt verhandelt habe, ärgerte sich Gruschka gegenüber dem "Express" und sagt: "Da steigt mein Puls schon extrem! Das geht gar nicht!"
Auch die Fordler*innen sind von der Oberbürgermeisterin enttäuscht. Gruschka erzählt: "In der Belegschaft herrscht Wut, Verärgerung, Enttäuschung."
Weitere Stimmen
- Laut Kerstin D. Klein, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Köln-Leverkusen, sind die Pläne, die Entwicklungsabteilung stark zu reduzieren eine „katastrophale Fehlentscheidung“.
- Auch Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall Deutschland, und Katharina von Hebel, Vorsitzende des europäischen Betriebsrats, empfinden die neue Strategie des Autobauers als unverantwortlich und appellieren für ein Umdenken.
Das steht fest
- Die Gewerkschaft und der Betriebsrat zeigen sich arbeitskampflustig.
- Um gegen Stellenstreichen vorzugehen, gibt es schon einen "Eskalationsplan an vier Standorten". Damit soll Druck aufgebaut werden, "damit Ford sich bewegt".
Die Proteste richten sich an die US-Bosse. Ziel ist es, die wichtige Rolle des Kölner Standorts im weltweiten Ford-Geschäft mit Nachdruck zu betonen.
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