Das Theaterhaus in der Stammstraße wurde abgerissen (Foto: Redaktion)

Das Theaterhaus in Köln-Ehrenfeld ist abgerissen worden. Das Gebäude in der Stammstraße weicht damit einem neuen Bauprojekt. Die Weiterentwicklung des Stadtteils wirft gleichzeitig Fragen nach Gentrifizierung und Kulturerhalt auf.

Im Überblick:

  • Das historische Theaterhaus in Ehrenfeld steht bereits seit 2022 leer.
  • Nun wurde es für ein neues Wohnprojekt abgerissen.
  • Die neue Nutzung des Grundstücks wirft Fragen über die Zukunft des Viertels auf.

Die Details zum Ehrenfelder Theaterhaus

Das Theaterhaus in der Stammstraße/Ecke Klarastraße in Köln-Ehrenfeld war seit 1999 Treffpunkt für Kunstschaffende und Anwohner*innen. Einst beherbergte die Veranstaltungsstätte eine Druckerei – dann bezog das Kölner Schauspielhaus die Halle.

  • Als Probenbühne des Schauspielhauses und zuletzt als Veranstaltungsort für Geburtstage, Hochzeiten und Firmenfeiern gehörte es fest zum kulturellen Leben in Ehrenfeld.
  • Bereits seit Januar 2022 steht es leer – nun wurde das Gebäude abgerissen.
Ehemaliges Theaterhaus Ehrenfeld
Hier stand das ehemalige Theaterhaus, Ecke Klarastraße (Foto: Redaktion)

Nach dem Abriss: Das sind die Pläne für den Standort

Auf dem Grundstück des ehemaligen Theaterhauses wird ein Neubau entstehen. Das neue Gebäude soll insgesamt 14 Wohneinheiten mit Balkon, Terrasse oder Loggia umfassen.

  • Genauer gesagt: Es sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit acht Wohneinheiten sowie weitere sechs Reihenhäuser entstehen. Fünf der Reihenhäuser und zwei Erdgeschoss-Einheiten sollen Gartenflächen erhalten.
  • Zusätzlich wurde eine Tiefgarage mit 14 Stellplätzen genehmigt.
  • Die Fertigstellung der Wohnungen ist für das erste Quartal 2025 geplant.

Die Zukunft des Viertels Ehrenfeld

Laut dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sei die Vermarktung der Wohnungen bereits im Gange – auf einem Immobilienportal werde eine spezifische Wohnung mit einer Fläche von 104 Quadratmetern zu einem Kaufpreis von 950.000 Euro angeboten.

Mehr Wohnraum im Veedel? Keine schlechte Idee – allerdings wirft das Bauprojekt auch Fragen nach Gentrifizierung und Kulturerhalt auf: Müssen es zwingend hochpreisige Luxuswohnungen sein, um Ehrenfeld weiterzuentwickeln?

Das Thema in der Ratssitzung am 7. Dezember:

Der Kölner Stadtrat plant, in der kommenden Sitzung am 7. Dezember eine Erhaltungssatzung für den Stadtteil "Alt-Ehrenfeld" einzuführen.

  • Dieser Bereich ist geografisch zwischen der Inneren Kanalstraße, dem Ehrenfeldgürtel, der Venloer Straße und der Weinsbergstraße definiert.
  • Die Erhaltungssatzung, initiiert von der Bezirksvertretung Ehrenfeld, zielt darauf ab, Mieter*innen vor den negativen Auswirkungen von Luxussanierungen zu schützen.

Fazit

Wenn kulturelle Treffpunkte wie das historische Theaterhaus in Ehrenfeld weichen und durch hochpreisige Wohnungen ersetzt werden, steigen oft auch die Miet- und Immobilienpreise im gesamten Stadtteil. Als Konsequenz kann sich die soziale und kulturelle Struktur eines Viertels grundlegend ändern – oft zu Ungunsten der ursprünglichen Bewohner*innen.

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