Datum:
17. Apr. | 18:30 Uhr
Location:
Theater der Keller
- theater
I started out with nothing and I still have most of it left.
Groucho Marx
„Ich habe nichts mehr.“ „Ich stehe vor dem Nichts.“ „Hier war einmal eine Stadt, jetzt ist hier nichts mehr.“ Aber auch: „Ich fühle nichts.“ „Nichts zählt mehr.“ „Es ist alles nichts.“Geschichten vom Nullpunkt. Alles ist aufgehoben. Ein Anfang und ein Ende, ein Ende und ein Anfang.
Seit eineinhalb Jahren leben die Menschen der Ukraine, ob geflohen oder nicht, in einem Schockzustand, der sich ständig erneuert. Auch für viele nicht direkt Betroffene wird der Beginn dieses Krieges ein Schock gewesen sein, mit dem ihr bisheriges Weltbild plötzlich nichts mehr galt. Der Sinn des eigenen Lebens ist unsicher geworden: Wie kann ich hier leben, wenn dort Menschen kämpfen und sterben? Was kann ich tun mit der Leere in mir, die alles in nichts verwandelt?
Das ukrainisch-deutsche Kollektiv YUKA begibt sich mit allen künstlerischen Mitteln – Sound, Video, Text, Spiel, Raum, Licht - auf eine Expedition ins Nichts und lädt das Publikum ein auf eine bewußte Reise ins Unterbewußtsein.Wie lange dauert die Stille nach dem Schuß? Ist das Nichts der Moment nach dem Schock und vor der Einsicht, dass von nun an alles anders sein wird? Gibt es überhaupt Raum für diese Art von Nichts oder trage ich die Leere noch in mir, wenn die Welt außen schon längst, viel zu schnell zurückgekehrt ist?
Das ukrainisch-deutsche Kollektiv YUKA (Yevhen Yakshin, Ulrike Janssen, Katya Markush, Andriy May) ist aus der Produktion PUTINPROZESS / ПУТІНПРОЦЕС hervorgegangen, die im November 2022 im Theater der Keller Premiere hatte.