Datum:
20. Apr. | 18 Uhr
Location:
Theater Tiefrot
- theater
"Lotte & die Tochter" Premiere: 6. April 2024 Weitere Vorstellungen: 12. und 13. April jeweils 20.00 Uhr Ein Theaterabend über das dramatische und aberwitzige Leben von Lotte Berk (1913- 2003). Lotte erfindet im London der 60er Jahre Fitnesskurse für Frauen und wird damit zum Star. Stark, selbstbewusst und lebenslustig beherrscht sie bald die Titelseiten. Ihre Tochter dagegen droht an der exzentrischen Diva zu zerbrechen, bis sie anfängt, in deren Fußstapfen zu treten… Die Kölner Tänzerin Lotte Berk (1913 – 2003) flieht vor den Nazis nach London und kommt nicht mehr zur Ruhe. An ihre Vorkriegskarriere in Deutschland kann Lotte auf den britischen Inseln nicht mehr anknüpfen. Affären, Tabletten, Morphium und immer wieder Schokopralinen sorgen für kurze Glücksmomente. Lotte glänzt zwar weiterhin mit ihrem extravaganten Auftreten, dahinter lauert jedoch ein Abgrund. Auch ihre Beziehung zur Tochter Esther ist ein einziges tragisches Missverständnis. Bis die Arbeitslosigkeit Lotte 1959 auf die Idee bringt, Fitnesskurse für Frauen anzubieten. Frech, frivol und anstrengend wie Hochleistungssport wird bald in einem Keller für das neue Körperideal geschwitzt. Lotte Berk wird zum Star und begründet einen weltweiten Boom, dem bis heute Millionen folgen. Sie rettet mit ihrer Disziplin ihr Leben und sie begeistert ihre Fans mit ihrem skurrilen Humor. Für ihre Tochter wird sie zum Vorbild, zur besten Freundin und schließlich zur Rivalin. Denn auch Esther eröffnet ein Studio für Fitnesskurse... Ein Theaterabend gestaltet aus den Originalinterviews, Gesprächen und aufgeschriebenen Erinnerungen von Lotte Berk und ihrer Tochter Esther Fairfax. „Lotte Berk ist charismatisch, großartig und beängstigend. Zum Glück ist sie nicht meine Mutter.“ (Eine Kursteilnehmerin im Lotte-Berk-Studio 1979) Es spielen Chris Nonnast (Lotte) und Pia Luise Jahn (Esther). Kai Christiansen führt Regie und hat auch die Textfassung erstellt. Die Kostüme gestaltet Sonja Hesse. Die Produktion wurde gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Premiere in Frankfurt am Main war im Dezember 2023. Hintergrund Bei der Vorbereitung für einen Dokumentarfilm über Lotte Berk findet der Filmemacher Kai Christiansen zahlreiche Berichte aus Zeitungen und Zeitschriften und spricht auch persönlich mit deren Tochter Esther Fairfax. Beide Frauen haben sich umfassend über ihr Leben geäußert: Lotte Berk meist in Interviews, aber auch in einem langen Gespräch mit einem ihrer Enkel. Esther Fairfax hat zudem viel Autobiographisches aufgeschrieben und zum Teil veröffentlicht. Daraus entsteht die Idee, einen Theaterabend über die Beziehung der beiden zu gestalten. Das Stück beruht auf Antworten und Texten beider Frauen, ist aus dem Englischen übersetzt und erlaubt sich immer wieder ein paar Freiheiten, ohne den Sinn zu verändern.