(Foto: IMAGO / Westend61)
  • Datum:

    25. Apr. | 18 Uhr

  • Location:

    Tsunami Club

  • konzert
    tsunami
    innenstadt

RAHEL wohnt in einer kleineren Stadt an der Donau mit dem Namen Wien. Sie macht Musik für die Merkwürdigen, welche sie zuletzt auf der sehr großen Hauptbühne des Donauinselfests begeisterte. Bereits ihre allererste EP „Die Allerschönste Angst“ wurde in Deutschland bemerkt (u.a. Tagesspiegel, Musikexpress und Radio PULS), auf „Ein sehr schöner Witz“ im Frühjahr 2023 folgten Konzerte mit Die Sterne, Danger Dan, Juli und Gentleman, Auftritte auf Festivals wie dem Deichbrand oder dem Dockville Festival, sowie eine Nominierung für den Amadeus Austrian Music Award.

Mit ihren neuen Veröffentlichungen setzt RAHEL ihre musikalische Entwicklung Richtung 80er Synths im Stil der Neuen Deutschen Welle fort und verirrt sich immer öfter zu schrillen Gitarren und schrullig-schillernder Lyrik. Diese Mischung könnte man als Neuinterpretation des Dreampunks bezeichnen. Ihre erste eigene Tour wird wild, grantig und im besten Sinne entrückt: Wenn RAHEL zum Tanz einlädt, legen sich Zukunftssorgen und Weltenschmerz kurz schlafen, und in den Niederungen des (Beziehungs-)Alltags glitzern queere Utopien. Das muss dann wohl die große Schönheit sein, von der sie so gern singt!

VIAN ist es überhaupt echte Liebe, wenn man kein Tattoo als Beweis dafür trägt? Vian weiß, dass große Gesten gelegentlich mehr bewirken können und tanzt in seiner Musik ausdrucksstark durch das ganze Gefühlsspektrum von Euphorie zum Schmerz. Kontraste reizen den in Hamburg lebenden Newcomer. Statt in einen nostalgischen Schleier bettet Vian quirlige NDW-Synthesizer viel lieber in die Ästhetik lässiger Online-Schnappschüsse und alltäglicher Kunst. Auf seinen ersten drei EPs hat er unter diesen Vorzeichen eine rohe Melange aus der Exzentrik von Trio oder Hubert Kah, dem Fashion-Sense und der coolen Dada-Romantik von Cloud-Rap und der Sehnsucht von Club-Musik geformt.

Schon im frühen Teenageralter beginnt Vian damit auf eigene Faust erste Songs aufzunehmen. Ohne Musikunterricht oder Vorbilder im Umfeld lockt ihn der Weg als Autodidakt. Rückblickend hätte es kaum besser laufen können. Denn so findet Vian seinen eigenen Stil. In dem steckt neben frechen Wortspielen und einer Liebe für Kitsch vor allem eine Wertschätzung für kleine, echte Momente, für seine Sehnsüchte und Ängste. Kurzum: Für all das, was man nicht nur mit Ästhetik ausdrücken kann. In Songs hat er die Ausdrucksform gefunden, um seine sichtbare Hülle aufzureißen und seine Person freizulegen.

Und manchmal erhalten auch die bittersüßen Realisationen, die einen nach drei Stunden auf der Tanzfläche wie ein Blitz treffen, Einzug in seine Songs. "Liebe ist Krieg" zum Beispiel. Mit dieser prägnanten Zeile hat Vian in den letzten Monaten auch weit über die Grenzen seiner Stadt ein virales Momentum aufgebaut und die ohnehin schon aufregenden ersten Jahre gekrönt.

Damit steht er aktuell an einem Punkt, an dem er weiß, wofür er ehrlich ist. Im Januar hat er live vor 200.000 Personen am Brandenburger Tor gespielt, um sich gegen Rechtsextremismus stark zu machen. Weil er auf der Bühne und in der Kunst mehr er selbst ist als abseits davon. Bei Vian geht es um das, was ohne Kunst hinter der Oberfläche verborgen bleibt, um den echten Kern seines Lebens.