(Foto: Unsplash / Kilyan Sockalingum)
  • Datum:

    22. März | 19 Uhr

  • Location:

    Stadtgarten

  • film
    kino

Ryūichi Sakamoto „OPUS“ – Filmpremiere
Kurz vor Kinostart zeigen wir in Kooperation mit Rapid Eye Movies und Real Fiction Filmverleih die Premiere des Dokumentarfilms Opus (J 2023 - 103').
Als Komponist und Electro-Pionier prägte Ryūichi Sakamoto (The Revenant) weltweit die Musikwelt. Im März 2023 verstarb der Künstler an den Folgen einer Krebserkrankung. Bereits in den Jahren zuvor war der Musiker schon so geschwächt, dass es ihm nicht mehr möglich war, vor Publikum aufzutreten. Bald können Fans aber Ryuichi Sakamoto ein letztes Mal auf der Bühne sehen, denn seine letzte Live-Performance erscheint als Film. Unter dem Titel Opus ließ sich Sakamoto für seinen finalen Auftritt filmen. Die Aufnahmen entstanden im Dezember 2022. Allein auf der Bühne und ohne Publikum mobilisierte der Pianist seine letzten Kräfte, um sein Können für die Nachwelt festzuhalten. Sakamotos Sohn Neo Sora führte dabei Regie und plante die Performance gemeinsam mit seinem Vater bin ins kleinste Detail durch. Eine Crew aus fast 30 Leuten half mit, den Auftritt in Bildern und Ton einzufangen.
In einem posthum veröffentlichten Statement Sakamotos heißt es über Opus: „Das Projekt wurde als eine Möglichkeit erdacht, meine Darbietung aufzunehmen — während ich noch dazu in der Lage war — auf eine Weise, die es wert war, für die Zukunft festgehalten zu werden. Wir mieteten das 509 Studio im NHK Broadcast Center [Japans einzige öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft – Anm. d. Red.] für die Aufnahmen, welches aus meiner Sicht der Ort mit der besten Akustik in Japan ist.“
Die finale Aufführung Sakamotos schließt das Oeuvre der letzten 20 Jahre ein, die er auf dem Piano zum besten gab. Selbstverständlich sind auch Kompositionen aus seiner Schaffenszeit als Filmkomponist zu hören, wie etwa aus „The Last Emporer“, für den er 1988 den Oscar bekam. „Da dies meine letzte Möglichkeit war, live zu spielen, fand ich, das sie auch bahnbrechend sein sollte“, fügte Sakamoto in seinem Nachlass hinzu. „Einfach ein paar Lieder bei voller Konzentration zu spielen war alles, dass ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben noch schaffen konnte. Wahrscheinlich der Anstrengung geschuldet, fühlte ich mich danach völlig ausgelaugt und mein Zustand verschlimmerte sich für ungefähr einen Monat. Trotzdem fühlte ich mich erleichtert, dass ich noch vor meinem Tod die Aufnahme machen konnte – eine Performance mit der ich zufrieden war.“