Immer noch zu wenige Frauen gestalten in Köln Politik. Wie fällt das Verhältnis von Männern und Frauen aus? Und warum sind Frauen immer noch unterrepräsentiert?  

Im Überblick:

  • Im Kölner Stadtrat sind Männer deutlich in der Überzahl
  • Laut Stadträtin Teresa de Bellis-Olinger sind frauenunfreundlichen Sitzungszeiten und mangelnder gegenseitiger Unterstützung mögliche Ursachen.

Das sagen die Zahlen:  

53 Männerzu 37 Frauen – so sieht die aktuelle Geschlechter-Verteilung im Kölner Stadtrat aus. Als nichtbinär bezeichnet sich aktuell kein Mitglied öffentlich.

Stadtrat-Sitzverteilung

Das wird diskutiert:   

  • Dass Frauen auch in einer fortschrittlichen Metropole wie Köln unterrepräsentiert sind, überrascht vielleicht Außenstehende.  
  • Eine Stadträtin wie Teresa de Bellis-Olinger, die von sich sagt, sie habe ihren 1. Sohn im Kölner Stadtrat geboren, allerdings nicht. 

Die Gründe:   

  • Immer noch seien die Sitzungszeiten"nicht frauenfreundlich". 
  • Noch mehr bemängelt sie: "Viele Frauen lassen es zu, dass Männer die Posten unter sich aufteilen." Frauen, weiß de Bellis, unterstützten sich gegenseitig nicht gut genug. 

Ein Ratschlag:  

Frauen müssten selbstkritisch sein und wissen:  

  • Es dauere mindestens eine Wahlperiode, bis man alle Abläufe verstehe.  
  • Wer jedoch länger dabei sei, könne richtig etwas bewegen.  
  • Allerdingsschränkt sie ein: "Gerade Frauen müssen klar definieren, was sie wollen." 
  • Wer warte, bis sie gefragt würde, habe wenig Chancen. 

Das große Ganze:  

Dass der Kölner Stadtrat über zu wenig Frauen verfügt, halten viele Politiker:innen und Wähler:innen jedoch für nur eine Herausforderung. Wichtig erscheinen auch diese Aspekte:  

  • Zu wenige Ratsmitglieder kommen aus der freien Wirtschaft oder vertreten das Handwerk.  
  • Die Mehrheit repräsentiert wenige Berufsgruppen. So finden sich viele Jurist:innen, viele Verwaltungsmitarbeiter:innen, viele Lehrer:innen. 
  • Gut organisierte Interessengruppen und Arbeitsgemeinschaften versuchen immer mehr Einfluss auf die Arbeit des Stadtrates zu nehmen.  

Fazit:

Teresa de Bellis-Olinger, die bereits ihre vierte Wahlperiode als Stadträtin absolviert, zieht daraus folgende Schlüsse: "Wir müssen immer mehr arbeiten, was grundsätzlich ok ist. Aber die "Stillen" werden heutzutage weniger gehört, weil andere sich besser organisieren."  

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9.10.2022