Das Mural "Surveillance of the Fittest" am Ehrenfeldgürtel (Foto: Katharina Wittenberg)

Die Kölner Streetart-Szene hat einiges zu bieten, allen voran das Kollektiv Captain Borderline aus Ehrenfeld. Hier erfahrt ihr, warum dieses Trio mit seinen Werken nicht nur Kunst, sondern auch Botschaften auf die Wände bringt.

Im Überblick:

  • Aus Amerika kommend, hielt Streetart in den 90er-Jahren auch in Deutschland Einzug. Um die Jahrtausendwende hat sie sich als anerkannte Kunstform etabliert.
  • Die Auftragsarbeit "Surveillance of the fittest" vom Streetartkollektiv ""Captain Borderline" ist ein Kommentar auf die Überwachung der Gesellschaft.

Im Namen der Kunst – und des Aktivismus:

Das Kollektiv Captain Borderline aus Ehrenfeld nimmt eine besondere Stellung in der Kölner Streetart-Szene ein.

  • Es besteht aus Dabtar und den häufig im Duo auftretenden B.Shanti und A.Signl.
  • Außerhalb Deutschlands haben sie bereits in Spanien, Brasilien, Israel und Indien Werke realisiert.
  • Nach früher und illegaler Aktivität arbeitet die Crew seit mehr als 20 Jahren auf Wänden, die ihnen zur Verfügung gestellt werden.
  • Ihre Mission: Botschaften in Bildern vermitteln. Der Ruhm als Künstler ist für sie nebensächlich. Das ist einer der Gründe, warum sie ihre bürgerlichen Namen nicht nennen möchten.
captain b details street art
(Foto: Katharina/Redaktion)

Bild des Überwachungsstaats

Etwas versteckt auf einem Parkplatz in Ehrenfeld, wacht ein riesiger Adler über einer vor sich hin starrenden Schafherde.

  • Das Mural trägt den Titel "Surveillance of the fittest", eine ironische Anspielung auf die darwinsche Evolutionstheorie.
  • Es misst beachtliche 6 mal 60 Meter.
  • Realisiert wurde es von A.Signal und B.Shanti. Die Künstler gehören zum Kollektiv Captain Borderline.
  • Es entstand 2013 im Rahmen des CityLeaks Festivals und thematisiert den zu diesem Zeitpunkt enthüllten Überwachungs- und Spionageskandal der NSA.

Die aus Kameras bestehenden Flügel des Weißkopfseeadlers wirken beängstigend. Die Schafe befinden sich hinter einem blutigen Stacheldrahtzaun. Dass die Schranke halb geöffnet ist, scheint für sie unter dem kontrollierenden Blick nicht von Interesse zu sein. Von außen warnt ein Schild: "Keine schwarzen Schafe".

Ein starkes Bild für einen Skandal, der weit über die Grenzen der USA hinaus reichte.

Das Mural findet ihr am Penny Parkplatz, auf der Mauer des Bahndamms am Ehrenfeldgürtel 95.

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