Das Mietniveau ist hoch – insbesondere in der Kölner Südstadt. Hier kämpfen Pamela Kagelmacher und ihr Sohnum ihre eigenen vier Wände, denn der Vermieter versucht die beiden mit rabiaten Mitteln zu vertreiben. 

Im Überblick:

  • Familie Kagelmacher wohnt in der Südstadt. Doch in unzumutbaren Umständen.
  • Die Sanitäranlagen sind nicht vorhanden, Löcher in den Wänden und keine Handwerker in Sicht. Anfangs sollte die Sanierung zwei Wochen dauern. Nun sind es über neun Monate.
  • Ein Anwalt hat nicht geholfen. Nun schaltet sich die Stadt Köln ein.

Die Südstadt ist ein heißes Pflaster, nicht nur was das Nachtleben angeht: WDR-Informationen zu Folge werden Kölner Mieter*innen systematisch aus dem zentralen Veedel verdrängt. 

Details: 

  • Mit radikalen Mitteln sollen Vermieter*innen „Personen der Mittelschicht“ aus ihren Wohnungen verdrängen. 
  • Unteranderem sind sanitäre Anlagen kaputt und werden seit Monaten nicht erneuert.  
  • So auch bei Pamela Kagelmacher. Sie wohnt seit mehreren Monaten in einer „Übergangswohnung“, da ihre Wohnung in der Südstadt unbewohnbar ist. 

Der Fall Kagelmacher: 

Seit März können Pamela Kagelmacher und ihr Sohn nicht in ihre Südstadtwohnung.  

  • Zum einen hat die Familie „kein fließendes Wasser, keine Dusche und auch keine Toilette“.  
  • Eine Sanierung war vom Vermieter im März geplant,zwei Wochen sollte sie dauern. Es wurde komplett entkernt - danach geschah jedoch nichts mehr. 
  • Zudem ist nun auch ein Loch im Zimmer des Sohnes. Arbeiter haben nach Kagelmachers Aussage, die Wand zum Treppenhaus durchbohrt und einen unfreiwilligen zweiten Eingang geschaffen. 

Die Hausverwaltung, die RM Immobilien, äußerten sich jüngst zu dem Fall. 

  • "Alle Schritte waren immer mit Frau Kagelmacher abgestimmt“, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber dem WDR. 
  • Der Handwerkermangel soll der Grund sein für die lange Verzögerung. Außerdem seien Probleme bei der Sanierung des alten Gebäudes aufgetreten.  
  • Man habe der Familie eine 100-prozentige Mietminderung gestattet, um es den Kagelmachers zu ermöglichen, eine „Übergangswohnung“ zu finden.  
  • Leider in der aktuellen Kölner Mietsituation fast unmöglich. Die Kagelmachers wohnen derzeit immer noch in der baufälligen Wohnung. 

Armutsforscher Kai Hauprich vom Kölner Vringstreff stuft den Vorfall als einen von vielen ein. „Menschen, die über wenig Geld verfügen, können es sich immer weniger leisten, ihre Miete zu zahlen. Manche Eigentümer sehen Wohnen als Kapitalanlage und greifen zu rabiaten Methoden, um sich ihrer Mieterinnen zu entledigen und teuer zu sanieren." 

 

So geht es weiter: 

  • Pamela Kagelmacher schaltete einen Anwalt ein. Leider ohne Erfolg.  
  • Nun prüft das Wohnungsamt der Stadt Köln den Vorfall. "Der Eigentümer hat die Verpflichtung, der Mieterin eine Ersatzunterkunft zur Verfügung zu stellen. Sollte er dazu nicht rechtzeitig in der Lage sein, muss die Stadt Köln eine Unterkunft zur Verfügung stellen. Die Kosten hat der Eigentümer zu tragen“, heißt es von der Stadt.  

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