Stolpersteine halten die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus' lebendig. (Foto: Imago/Future Image)

Der Künstler Gunter Demnig verlegte diese Woche 56 neue Stolpersteine auf Kölns Straßen. Sie sollen an die Verfolgten des NS-Regimes erinnern.

Überblick:

  • Am 18. und 19. Oktober wurden in Köln weitere Stolpersteine an verschiedenen Orten verlegt.
  • Sie dienen als Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus' und werden vor deren ehemaligen Wohnhäusern im Gehsteig platziert.

Details:

Unter den verlegten Stolpersteinen befinden sich laut einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers unter anderem Steine für einen jüdischen Karnevalisten, für einen hingerichteten Soldaten sowie Schülern eines Kölner Gymnasiums:

  • Am Manscheider Platz 8 in Sülz wurde ein Stolperstein für den jüdischen Karnevalisten Edmund Nathan verlegt, der 1939 in die USA fliehen musste. Sein Stein liegt neben denen anderer Vereinsmitglieder, welche die NS-Zeit nicht überlebten.
  • Vor dem Gymnasium Kreuzgasse in der Vogelsanger Str. 1 in der Kölner Nordstadt gedenken nun vier Stolpersteine den ehemaligen Schülern Karl Cosman, Gerhard Goldmann, Hans Rudolf Goldschmidt und Dr. Ludwig Pincus. Sie alle kamen entweder durch die Folgen der Verfolgung von Juden ums Leben oder wurden von den Nationalsozialisten ermordet.
  • Im Alter von nur 23 Jahren wegen „Verdacht auf Fahnenflucht“ hingerichtet wurde der Kölner Soldat Jakob Brock. An ihn erinnert ein Stolperstein in der Neunkircher Straße 6 in Ostheim.
  • In der Schwerinstraße 4 in Nippes findet sich fortan ein Stolperstein für Regina Boksch, die wegen psychischer Probleme in die Landesanstalt Großschweidnitz in Sachsen verbracht und dort ermordet wurde.

Hintergrund:

  • Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig.
  • Sie werden vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer von Vertreibung und Vernichtung im Nationalsozialismus verlegt.
  • Finanziert werden die Steine durch Patenschaften. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1.265 deutschen Kommunen und 21 europäischen Ländern.
  • Auf dem Kölner Stadtgebiet liegen inzwischen über 2.400 Stolpersteine.
  • Jedes Jahr am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, gibt es Aktionen und Aufrufe zum gemeinsamen Putzen der Stolpersteine.

Mehr dazu:

Mit der App "Stolpersteine NRW" des WDR werden die Geschichten hinter den Steinen lebendig. Hier gibt es eine Karte mit allen Stolpersteinen, speziell aufbereitete Routen sowie die Möglichkeit, virtuelle Kerzen anzuzünden.

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