Seit September fischt der „Rheinkrake“ an der Kölner Zoobrücke nach Abfällen. Was bisher in die Falle ging und woher der Müll stammt. Eine erste Bilanz.
Im Überblick:
- Nach langer Diskussion und vielen Zweifeln: Die Falle der Müllsammelinitiative K.R.A.K.E. e.V. verzeichnet große Erfolge.
- In einer Kooperation mit der Uni Bonn wird ein Monitoring durchgeführt.
Das wurde diskutiert:
Bis die Idee der Müllfalle im Rhein realisiert werden konnte, vergingen drei Jahre und es galt einige Hindernisse zu überwinden.
- Die zehn Meter lange und fünf Meter breite Falle musste aus eigenen Mitteln und durch Spenden und Sponsoren finanziert werden.
- Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt äußerte die Sorge, dass die Falle sich aus ihrer Verankerung am Flussgrund reißen könne.
- Naturschützer befürchteten, es könnten Tiere in die Falle geraten, sagt Christian Stock, Vorsitzender des Vereins, im Gespräch mit der „stadtrevue“.
Schlussendlich bekam die Rheinkrake das Go für eine Pilotphase oder wie Christian Stock es nennt: „ein Jahr auf Bewährung“.
Das sind die Erfolge:
Stock sagt: „Man hat uns immer wieder gesagt, dass das alles nicht funktionieren würde – aber es funktioniert!“
Schon nach wenigen Wochen gab es wichtige Erkenntnisse:
- Zumeist gehen Glasflaschen und Plastik ins Netz.
- Ein großer Teil des Mülls kommt höchstwahrscheinlich aus den Küchen der Rheinschiffe.
- Nach Regen finden sich häufig an Treibholz angehaftete Plastikpellets in der Falle.
- Das zur Plastikherstellung genutzte Granulat gelangt vermutlich durch das Umladen am Industriestandort Wesseling in den Rhein.
Ein Ausblick:
- Zusammen mit der Uni Bonn sollen „hard facts“ erfasst werden. Was landet wann in der Falle?
- Neue Erkenntnisse könnten dazu beitragen, dass der Müll zukünftig gar nicht erst in den Rhein gelangt.
- Die Behörden und die Stadt Köln bewerten das Projekt bisher positiv.
- Stock ist zuversichtlich, dass es nach der Pilotphase weiterlaufen kann. Er sucht bereits nach neuen Sponsoren.
Über das Thema berichtete die „stadtrevue“ in 01/2023.
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