Leere KVB-Bahn (Foto: Matthias Pesch / Kölner Verkehrs-Betriebe AG)

Wer mal mit der Geisterbahn fahren will, muss nicht ins Phantasialand. Köln hat sich dafür eigens die Linie 17 ausgedacht und Geisterstationen dazu gebaut. 

Im Überblick:

  • Elf Jahre dauerte der Bau der Linie 17. Heute ist diese lediglich zwei Kilometer lang. 
  • Der riesige und architektonisch hochwertige Bahnhof unter der Severinstraße ist eine menschenleere Geisterlandschaft. 
  • Und ein Ende dieses Zustands ist über Jahre nicht in Sicht. 



Die Linie 17 der KVB 

Es könnte einen gruseln, wenn man über die Linie 17 der KVB und deren Zielbahnhöfe nachdenkt, wäre das Ganze nicht ein solches Trauerspiel. Denn im Grunde war dies‘ das Aushängeprojekt der KVB in diesem Jahrtausend. Zu Fall gebracht, durch den Einsturz des Stadtarchivs. Klar, dafür kann die KVB nichts. Aber es ändert auch nichts daran, dass die teure Inbetriebnahme ohne vorherige Fertigstellung der Bahn bei vielen Kölner*innen Fragen aufwirft. 

Geisterbahnhof Severinstraße 

  • Es hätte so schön sein können. Eine unkomplizierte Verbindung zum Hauptbahnhof und das von einem modernen und ansehnlichen Bahnhof direkt unter der Severinstraße. 
  • Das Ergebnis? Gähnende Leere. Ein toller Bahnhof, den niemand nutzt. 
  • 122 Stufen sind es nach unten, oder 40 Meter mit der Rolltreppe. So erreicht man das helle und ansprechende Gleis in 20 Metern Tiefe. 
  • Aktuell ist der Bahnhof Endstation, statt viel genutzte Durchgangsstation.  

Geisterbahn Linie 17 

  • 2015 ging die Station Severinstraße in Betrieb und mit ihr die neue Linie 17. 
  • Diese sollte ursprünglich Nord- und Südstadt verbinden. Doch durch den Einsturz des Stadtarchivs wurden die Pläne hinfällig. 
  • Jetzt fährt die 17 von der Severinstraße nach Sürth und wieder zurück. 
  • Elf Jahre Bauzeit für ganze zwei Kilometer Fahrstrecke und elf Stationen. 

Wie es weitergeht… 

Auch wenn alles sehr gespenstisch wirkt, ist man bei der KVB mit der Nutzung der Linie bislang zufrieden. Schönreden kann man sich natürlich alles. Da es mit dem Bau der Linie 17 erst weitergehen kann, wenn die Bau- und Unfallstelle des Stadtarchivs abgeschlossen ist, kann man aktuell davon ausgehen, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis die Bahn endlich die Entlastung bringt, die sie planmäßig schon lange bringen sollte. 

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