Bis Ende 2022 möchte die Stadt Köln ein Konzept zur Abfallvermeidung ausarbeiten. Was ist das Ziel und wie können die Kölner:innen dazu beitragen?

Im Überblick:

  • Nachdem Kiel sich 2021 entschlossen hat, erste Zero Waste Stadt Deutschlands zu werden, geht nun auch Köln diesen Plan an.
  • Zero Waste Lifestyle ist ein Tend, der dieses Ziel unterstützen kann.

Das wird diskutiert:

Um zertifizierte "Zero Waste-Stadt" zu werden, müssen die Anforderungen des europäischen Zero Waste-Programms erfüllt sein. Köln zählt auf die Beteiligung seiner Bürger:innen. Welche Ziele sollen gesetzt werden? Und was ist zu tun, um das Projekt gemeinsam zu meistern?

Das sagen die Zahlen:

Der Plan zur Müllreduktion ist eine Kampfansage gegen

  • durchschnittlich 222 Kilo Müll, die hier jährlich pro Kopf anfallen.
  • eine Recyclingrate von derzeit 58 Prozent, die es zu steigern gilt.

Eine Befragung der Bürger:innen über das Online-Portal der Stadt brachte

  • 433 Ideen sowie
  • 299 Kommentare und 2.583 Bewertungen zusammen, die zu weniger Müll und besserer Wiederverwertung beitragen sollen. Die Ideen zur Umsetzbarkeit werden nun von der Stadt weiter geprüft.

Gemeinsame Ziele:

Die Topthemen der Ideenliste passen zu den “fünf R” des Zero-Waste-Lifestyles:

  • Refuse: Verpackungsmaterial beim Einkaufen abzulehnen fand großen Anklang. Ebenfalls: Briefkastenwerbung nur auf Wunsch zu erhalten.
  • Reduce: Müll soll schon bei der Produktion vermieden und Lebensmittel verschenkt statt weggeworfen werden.
  • Reuse: Zuspruch fand auch der Vorschlag, mehrfach verwendbare Stoffwindeln in Kitas einzusetzen.
  • Recycle: Der Ausbau von Umsonstläden, Reparaturcafés, Verleihservices und Upcycling soll gestärkt werden.
  • Rethink: Nachgedacht werden soll über Alternativen für Hundekottüten und eine effizientere Trennung von Bio- und Restmüll.

Stadtgesicht:

Die Kölnerin Olga Witt ist Pionierin des Zero Waste-Lebens.

  • Olga lebt seit 2013 müllfrei.
  • Sie ist Autorin und Bloggerin.
  • 2016 eröffnete sie den ersten Unverpacktladen in Köln.
  • Sie ist Mitgründerin des Vereins “Zero Waste Köln”, der auch die Stadt berät.

Sie weiß, Zero Waste klingt für viele kompliziert. Das sei nicht immer einfach, aber in erster Linie sei es eine Frage des Umlernens unserer Gewohnheiten.

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