Ab dem Schuljahr 2026/27 wird die Ganztagsbetreuung an Kölner Grundschulen hochgeschraubt. Problem dabei: fehlendes Personal, fehlender Platz und zu wenig Zeit. Die Stadt muss massiv nachlegen, um Kölner Eltern zu unterstützen.
Im Überblick:
- Nach einem Beschluss der Bund und Länder haben ab dem Schuljahr 2029/30 alle Kölner Grundschulkinder Anspruch auf Mittagsbetreuung.
- Aktuell haben 83 Prozent der Grundschüler in Köln eine Möglichkeit auf Betreuung, 9.000 Plätze müssen geschaffen werden
- Die Stadt will baulich und bei den Arbeitsbedingungen der Fachkräfte nachbessern.
Bund und Länder hatten im vergangenen Jahr einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule beschlossen. Diese Betreuung soll bis 2030 schrittweise eingeführt werden. Die Stadt Köln steht vor einer riesigen Herausforderung.
Das ist das Problem:
Ganze 9.000 Plätze müssen innerhalb von knapp vier Jahren geschaffen werden. Ein Unterfangen, was auf Probleme stößt.
- Zum einen sind die meisten Schulen vollkommen bebaut und es lassen sich laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ kaum noch mehr Anbauten realisieren. Insbesondere bis 2026 wäre es unmöglich, passende Räumlichkeiten zu schaffen.
- Dazu kommen die fehlenden Erzieher*innen. In den nächsten zehn Jahren gehen über 500.000 von ihnen in Rente. Das sind 30 Prozent! Diese Lücke sei nicht zu füllen. Grund: Es gäbe einfach nicht genug junge Menschen, so Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, gegenüber der „Bild“-Zeitung.
Das ist die Situation:
- In Köln soll bis zum Schuljahr 2029/30 eine sogenannte „Versorgungsquote“ von 100 Prozent erreicht werden.
- Angefangen wird bei den Erstklässlern 2026/27. Ab da wird die Versorgungsquote immer weiter hochgeschraubt.
- Aktuell beträgt die Quote 83 Prozent.
So soll das Ziel erreicht werden:
- Für die Stadtverwaltung Kölns ist das Ziel der 100-prozentigen Versorgung nur über Abstriche beim Personal zu erreichen. Aktuell soll es noch pro Ganztagsgruppe eine Gruppenleitung und eine „Ergänzungskraft“ geben.
- 1.300 Fachkräfte müssen bis 2029 eingestellt werden. Dafür müsse man aber die Bedingungen verbessern. Aktuell wird nur ein Bruchteil der Angestellten nach Tariflohn bezahlt.
- Die Bebauung insbesondere bei Grundschulen muss schnell erfolgen. Viele seien nicht auf eine Mittagsverpflegung eingestellt.
Fazit: Die Stadt Köln muss jetzt Vollgas geben, sonst wird es knapp damit, die 9.000 Plätze in vier Jahren aufzubauen. Derzeit sieht der Städte- und Gemeindebund nur einen Ausweg, in dem man Tabus bricht.
Über das Thema berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
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