Die Mieten in Köln steigen seit Jahren. Viele Menschen können sich das Leben in der Stadt nicht mehr leisten. Was können Stadt und Bürger:innen gegen diese Entwicklung tun?

Überblick:

Durchschnittlich ein Drittel des Einkommens müssen die Kölner:innen für ihre Miete aufbringen. Damit liegt die Stadt auf hohem Niveau,was vor allem für einkommensschwächere Haushalte eine hohe finanzielle Belastung ist.

Das sagen die Zahlen: 

  • Die Bevölkerung in Köln wächst: Prognosen sprechen von über 1,2 Millionen Einwohnern bis zum Jahr 2040. Somit wächst die Nachfrage und der Druck auf den Wohnungsmarkt weiter. 
  • Laut dem Bericht der Stadt zur "Mietbelastung in Köln" von 2020 sind die Nettokaltmieten zwischen den Jahren 2009 und 2016 im Durchschnitt um 12,2 % gestiegen.  
  • Menschen mit geringem Einkommen sind besonders betroffen: Die Mietbelastung lag 2016 bei Haushalten in öffentlich geförderten Wohnungen bei knapp 40 %.  

Sozial gemischte Stadt: Wie steht es um den sozialen Wohnungsbau? 

Dass innerstädtisches Wohnen nur noch für eine Elite bezahlbar wird, ist weder gerecht, noch förderlich für ein gutes soziales Miteinander.  

  • Steigende Wohnkosten und die in vielen Veedeln voranschreitende Gentrifizierung führt zudem teilweise zu Verdrängung. Finanziell Schwächere – wie auch Studenten oder Rentner – müssen in äußere Stadtteile oder gar ins Umland ziehen. 
  • Laut einem Artikel des Kölner Stadt-Anzeiger vom Januar 2022 verzeichnet die Stadt Köln bei der Förderung von Sozialwohnungen jedoch seit 20 Jahren einen Höchststand: Im Jahr 2021 wurden Zusagen für 1254 Sozialwohnungen erteilt.  

Ausblick:

Bleibt die Frage, wann die zugesagten Bauvorhaben fertiggestellt sind und welche Entlastung sie für den angespannten Wohnungsmarkt bringen. Und auch die Entwicklung auf dem freien Wohnungsmarkt ist weiter bedenklich, da es für horrende Mieterhöhungen immer noch zu viele Schlupflöcher gibt oder gesetzliche Vorgaben missachtet werden. 

Fazit:

Bezahlbare Mieten und die Durchmischung verschiedener Bevölkerungsgruppen in den Veedeln sollte für die Stadtentwicklung auch in Zukunft weit oben auf der Agenda stehen. Aber auch privat finanzierte Bauprojekteoder alternative Wohnkonzepte können einen Beitrag leisten.  

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8.10.2022