Obdachlosigkeit ist besonders in Großstädten präsent. Wie nimmt sich die Stadt Köln dieser Situation an? Was wird für die betroffenen Menschen getan?

Im Überblick:

  • Sozialdezernent Harald Rau äußert sich im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger zur Lage in Köln.
  • Freie Träger und Ehrenamtliche helfen mit kreativer Inklusion.

Das wird diskutiert: 

Das Problem der Wohnungslosigkeit soll bis 2030 der Vergangenheit angehören. Diesem ambitionierten Ziel der EU will auch Köln sich anschließen. Die aktuellen Entwicklungen zeichnen jedoch eine gegenläufige Tendenz ab.  
Köln ist eine diverse Stadt mit nicht nur positiven Seiten.„Wir müssen Verständnis füreinander und die Lebensumstände entwickeln. Das heißt nicht, dass man wegsieht und Dinge verharmlost“, so Rau im Interview. 

Das sagen die Zahlen: 

  • Stand 2022 sind 8170 Menschen in Köln wohnungslos. Dies schließt Personen ein, die in Einrichtungen der Stadt und freier Träger leben oder bei Verwandten und Freund:innen untergekommen sind. 
  • Nach Schätzungen leben in Köln 300 Menschen auf der Straße. Der Großteil sind Männer zwischen 30 und 59 Jahren. 

Wer hat die Verantwortung, den Wohnungslosen zu helfen? 

 Rau sieht das Problem als ein gesamtgesellschaftliches, das nicht allein durch behördliche Arbeit gelöst werden kann. Er plädiert für:

  • Rahmenbedingungen im Baurecht und der Finanzierung, um Investor: innen einen Ansporn für gemeinwohlorientierte Bauprojekte zu geben. 
  • An Brennpunkten eine Gemeinschaft zu schaffen, die sich kümmert und Obdachlose einbezieht. 

Ausblick:  

Die Fragen, wie diese Vorhaben von Seiten der Stadt umgesetzt werden sollen und was für ein Konstrukt für die Betreuung an den betroffenen öffentlichen Plätzen greifen soll, bleiben bislang offen. 
Der Aufgabe, Verständnis zu entwickeln, kommen besonders Kölner Vereine nach, die sich für Betroffene engagieren.  

Initiativen: 

Im Menschensymphonieorchester musizieren seit 20 Jahren Bürger:innen mit und ohne festen Wohnsitz zusammen. 
Im Theaterprojekt Drugland spielen Menschen mit Suchterkrankung die Hauptrollen. 
Die Freunde der Kölner Straßen und ihrer Bewohner e.V. bieten neben warmen Mahlzeiten und Kleidung auch offene Ohren für Gespräche mit Betroffenen. 

 

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