Einst für Bombenabwehr gebaut, später als Pilzfarm, Atelier, Proberaum und Lebensmittelpunkt genutzt, muss der Hochbunker in Köln-Mülheim bald weichen. Doch über 20 Ämter sind am Abriss beteiligt.

Im Überblick:

  • In Köln-Mülheim soll ein Hochbunker aus dem zweiten Weltkrieg abgerissen werden. Aufgrund der Menge an Abstimmungen verzögert sich das Unterfangen.
  • Ganze 20 Ämter und öffentliche Betriebe sind an dem Projekt beteiligt.
  • Als Bombenschutz wurde der Bunker nur kurz genutzt. Vor allem als Proberaum und Atelier konnten die Räumlichkeiten dienen. Zwischendrin waren sie auch Herberge einer Speisepilzzucht.

Das wird diskutiert: 

  • Der Abriss ist beschlossene Sache. Ein Wohnhaus für 30 Parteien und Tiefgaragesoll an Ort und Stelle entstehen. 
  • Doch viele Ämter fühlen sich verantwortlich. Insgesamt zwölf Kölner Ämter plus öffentliche Betriebe, die Stadtverwaltung und die RheinEnergie. 
  • Das führt zu einem Stau der Anträge. 
  • Ein Aspekt, der Probleme schafft: Der Bunker ist mit anderen Gebäuden verbunden. Eine Tatsache, die viele Ämter überprüfen und freigeben müssen. 
  • Zuerst waren Abbrucharbeiten für Anfang 2023 geplant. Nun wird es wohl doch eher die zweite Jahreshälfte. 

Folgende Ämter und Gesellschaften sind am Abbruch des Hochbunkers beteiligt: 

  • das Amt für Stadtentwicklung und Statistik,  
  • das Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster, 
  • die Gebäudewirtschaft,  
  • das Amt für Feuerschutz, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz,  
  • das Amt für Denkmalschutz und Denkmalpflege,  
  • das Amt für Wohnungswesen,  
  • das Umwelt- und Verbraucherschutzamt,  
  • das Stadtplanungsamt,  
  • das Bauverwaltungsamt,  
  • das Grünflächenamt,  
  • das Amt für Verkehrsmanagement,  
  • das Amt für Straßen und Radwegebau,  
  • das Grünflächenamt,  
  • das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau,  
  • die Entwässerungsbetriebe,  
  • die Bauberufsgenossenschaft,  
  • die Bezirksregierung Köln,  
  • Kampfmittelbeseitigung  
  • die RheinEnergie

Hintergrund 

  • 1942 für den Schutz gegen die Alliierten errichtet, sollte der Bunker in Köln-Mülheim insbesondere den Mitarbeitern der Bayer-Werke dienen. 
  • Ursprünglich waren gleich zwei Hochbunker in dem Stadtteil geplant. Doch jener an der Paulinenhofstraße wurde nie fertiggestellt.  
  • Nach dem Krieg diente der Bunker, wie fast jeder Bunker Kölns, den Wohnungslosen der Stadt als Notunterkunft. 
  • Zeitweise wurden kleine Wohnungen, ein Lager oder auch eine „Pilzfarm“ in den dicken Mauern errichtet. 
  • Ab 1983 wurde der Bunker Proberaum – über 35 Bands übten hier. Zwischendrin waren Menschen mit dem Malen beschäftigt. Denn als Atelier für aufstrebende Künstler diente er auch. 
  • Noch heute findet man viele Liedzeilen, Skizzen oder auch ganze Melodien auf den Wänden des Gebäudes. 
  • 2013 musste man den Hochbunker aus „Brandschutzgründen“ schließen. 

Nun, nach 10 Jahren des Leerstands, soll der Bunker endgültig fallen.  

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