Hinter einer bunten Mauer in der Helmholtzstraße in Köln-Ehrenfeld verbirgt sich ein subkulturelles Juwel. Die Kolbhalle hat eine lange und bunte Geschichte. Menschen leben und arbeiten hier. Doch es kommt immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Stadt.

Im Überblick:

  • Die Kolbhalle in Köln-Ehrenfeld blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück.
  • Das Vereinsgelände bietet viel Raum für Kreativität. 13 Menschen arbeiten und leben teils in dem alten Maschinenwerk in Wohnateliers oder Wagen.
  • Seit Jahrzehnten kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Stadt Köln.

Von den Anfängen und der ersten Räumungsandrohung

Die Kolbhalle ist ein Kulturzentrum in Köln-Ehrenfeld, das als Plattform für verschiedene künstlerische Aktivitäten dient. Hier finden Künstler*innen Raum, um ihre Werke zu präsentieren und kreative Projekte zu entwickeln.

  • Im Jahre 1989 erhielt eine Gruppe von Menschen das Gelände als Ersatz für die zuvor besetzte Marienstraße. Von den Erstmieter*innen ist heute niemand mehr dabei. Ein Großteil ist bereits im Jahr 2000, als das erste Mal eine Räumung drohte, gegangen.
  • Die Räumung konnte abgewendet werden und Künstler Marcus Krips zog ein. Mit ihm entwickelte sich die bis heute bestehende Artist Community.
  • 2006 gab es dort das erste große und internationale Kunstereignis – mehr als 100 Künstler*innen bauten und bespielten ein 500 Quadratmeter großes Labyrinth mit Kunst.

Der Verein in der Kolbhalle

Die Kolbhalle ist das Vereinsgelände des Wir Selbst e.V., der 1989 in Köln gegründet wurde. Seit über 33 Jahren betreibt der Verein dort die Kolbhalle.

  • 13 kreative Menschen arbeiten und leben teils in dem alten Maschinenwerk in Wohnateliers oder Wagen. Sie organisieren das Haus und das Kulturprogramm.
  • Mindestens 100 weitere Leute nutzen die Räume für ihre Kreativität.
  • Hier finden etliche Workshops, Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen statt.

Ein Ausblick: Die Zukunft der Kolbhalle

Seit Jahrzehnten kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Stadt Köln. Neue Wohnbebauungen oder die Lebensweise der dort wohnenden Menschen führten 2013 zu einer zweiten Räumungsandrohung. Der Kölner Stadtrat beschloss 2017, dass neben dem Bau von Wohnungen und einer Kita auch der Verein und seine kulturelle Arbeit dort erhalten bleiben sollen.

  • Ein Investor kaufte 2020 das Gelände und entwickelte zusammen mit dem Verein einen Ausbauplan für die Hallen. Der Kolbhalle wurde eine Ersatzhalle mit Bürogebäude angeboten – in direkter Nachbarschaft, an der Leyendecker Straße 9.
  • Der Bauantrag für die Nutzungsänderung wurde im Sommer 2021 gestellt. Um auch in Zukunft freie Kulturarbeit anbieten zu können, plant der Verein, das Gebäude als soziokulturelles Zentrum auszubauen – alles nachhaltig und barrierefrei gestaltet.
  • Dabei wird der Verein von der TERRA Architektur GmbH in allen architektonischen Belangen, insbesondere bei der Umsetzung ihrer kreativen Ideen in einen realisierbaren Bauplan für den zukünftigen Vereinssitz, unterstützt.

Alles auf einen Blick:

  • Wo: Kolbhalle, Helmholzstr. 8, 50825 Köln.
  • Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag von 19:00 bis 00:00 Uhr, Freitag von 15:00 bis 1:30 Uhr, Samstag von 10:00 bis 1:30 Uhr, Sonntag von 15:00 bis 00:00 Uhr.
  • Damit die Kolbhalle weiterhin bestehen bleibt, benötigt sie die Unterstützung von Städten und der Gesellschaft – hier könnt ihr Fördermitglied werden oder spenden.

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