Nach der Corona-Zwangspause präsentiert die Kölner Lanxess-Arena 2023 ein volles Konzertprogramm – zugesagt haben unter anderem Stars wie Robbie Williams oder Fettes Brot. Aber auch Pink-Floyd-Gründungsmitglied Roger Waters, den viele in der Stadt aus bestimmten Gründen nicht sehen wollen.
Im Überblick:
- Aus rechtlichen Gründen kann die Lanxess-Arena den Vertrag mit dem eigentlichen Veranstalter des Konzerts nicht auflösen.
- Das Konzert des Gründungsmitglieds der legendären Rockband Pink Floyd findet trotz breiten Protests wie geplant am 9. Mai statt.
- Roger Waters ist in der Vergangenheit wiederholt wegen antisemitischer Aussagen sowie Verschwörungstheorien aufgefallen.
Die Details:
- Die Lanxess-Arena bemühte sich zuletzt um eine außerordentliche Kündigung des Vertrags mit dem Veranstalter des Konzerts, Dirk Becker Entertainment.
- Ergebnis: Eine renommierte Anwaltskanzlei befand, dass es derzeit “keine rechtliche Basis für eine außerordentliche Kündigung des entsprechenden Mietverhältnisses” gebe.
- Das juristische Problem: Bei Veranstaltungen tritt die Arena lediglich als Vermieter auf und hat keinen Vertrag mit den Künstlern selbst.
- Arena-Chef Stefan Löcher findet verschiedene Äußerungen Waters’ “persönlich ebenfalls sehr problematisch”.
- Eine nicht außergewöhnliche Kündigung zöge eine hohe Vertragsstrafe nach sich, die der Arena nach der Corona-Durststrecke hart zusetzen würde.
- Im Vorfeld hatten mehrere Institutionen, darunter die Kölner Synagogen-Gemeinde, die Absage des Konzerts gefordert.
Die Hintergründe:
- Die britische Rocklegende ist zuletzt wegen seiner Aussage, US-Präsident Joe Biden schüre das Feuer im Ukraine-Krieg, international negativ aufgefallen.
- Roger Waters ist seit Jahren Mitglied der BDS-Bewegung, die Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will.
- Während eines Konzerts 2013 in Belgien ließ Roger Waters Luftballons in Schweineform mit dem Davidstern aufsteigen.
- Bereits 2018 verzichteten mehrere ARD-Sender auf die Präsentation der Konzerte des Pink-Floyd-Stars.
Die von vielen angestrebte Absage des Konzerts ist gut gemeint, aus rechtlichen Gründen für die Lanxess-Arena jedoch nicht realisierbar.
Über das Thema berichtete der Kölner Express.
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