Beim US-Autobauer deutet sich die dritte Entlassungswelle seit 2019 an. Das Unternehmen will an Effizienz dazugewinnen – mit deutlich weniger Mitarbeiter*innen.

Im Überblick

  • Ford kündigte den Abbau von 2300 weiteren Stellen im Kölner Werk an.
  • Das Restrukturierungsprogramm geht quer durch die Belegschaft – Produktion, Verwaltung und Produktentwicklung.
  • Der US-Autobauer führt damit zum dritten Mal innerhalb von fünf Jahren Entlassungen durch.

2300 Jobs sollen wegfallen

Kaum lief in Köln mit dem E-Explorer das erste in Serie produzierte europäische Elektroauto vom Band, da erreicht die Belegschaft des US-amerikanischen Autoherstellers die Hiobsbotschaft:

  • Im Rahmen von Sparmaßnahmen sollen Führungsstrukturen verschlankt und Bürokratie abgebaut werden.
  • Insgesamt sollen bis Ende 2025 schätzungsweise 2300 Jobs in Köln abgebaut werden.
  • Betroffen sind die Bereiche Verwaltung, Marketing, Vertrieb und Services.

Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" wird Ford zum 1. Juli zudem seinen bisherigen Deutschland-Chef Martin Sander verlieren. Er soll künftig beim Wolfsburger Konkurrent Volkswagen für Marketing, Vertrieb und Verkauf zuständig sein.

Scharfe Kritik vom Betriebsrat

Für die Mitarbeiter*innen in Köln-Niehl gehören Massenentlassungen schon fast zum Alltag. In bislang zwei Sparrunden, so das Lokalblatt weiter, hätten 2019 und 2023 deutschlandweit insgesamt 5400 Fordler*innen ihren Job verloren, in Köln allein rund 4000.

  • “Gestern noch den neuen Explorer feiern, heute schon wieder feuern”, schimpfte Betriebsratschef Benjamin Gruschka.
  • Die Belegschaft, so der Arbeitnehmervertreter, würde dadurch “erneut demotiviert” werden.
  • Gruschka kritisierte die angekündigten Einschnitte aufs Schärfste. Sie seien “eine Kampfansage an die deutsche Belegschaft”, sagte er gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Ford will sich effizienter aufstellen

Mit dem Stellenabbau will Ford nach eigenen Angaben künftig vor allem effizienter wirtschaften. Betroffen seien Bereiche quer durch die Belegschaft.

  • Mit verschlankten Führungsstrukturen und weniger Bürokratie sollen Entscheidungsprozesse schneller vonstatten gehen.
  • Industrielle Abläufe sollen an den “strategischen Prioritäten” des Unternehmens ausgerichtet werden.
  • Darüber hinaus kündigte der Autobauer eine “Überprüfung der Stückzahlen, der Effizienz und des Personaleinsatzes” in allen Produktionsbereichen an.

Leicht will es Betriebsratschef Gruschka seinem Arbeitgeber nicht machen. “Wir werden kämpfen, und wir können kämpfen.”

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