Am 9. November gedenken jedes Jahr engagierte Kölner*innen der Pogromnacht mit der Reinigung von Stolpersteinen. Um sich zu beteiligen, ist nicht viel nötig. Wie es funktioniert und worauf zu achten ist.
Im Überblick:
- Am 9. November jährt sich in der deutschen Geschichte nicht nur der Mauerfall, sondern auch die Pogromnacht.
- Deshalb rufen jedes Jahr diverse Verbände dazu auf, Stolpersteine aufzusuchen und als Akt des Gedenkens zu reinigen.
- Viel ist für die Reinigung eines Stolpersteins nicht nötig: Ein Schwamm, ein Geschirrtuch, Wasser und Putzmittel genügen.
Details:
- Der Künstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer von Vertreibung und Vernichtung im Nationalsozialismus. Sie sollen dort an die Menschen erinnern, die dem Regime zum Opfer gefallen sind.
- Mehr als 2.400 Steine liegen mittlerweile auf dem Kölner Stadtgebiet.
- Jedes Jahr am 9. November, dem Jahrestag der Programnacht, gibt es Aktionen und Aufrufe zum gemeinsamen Putzen der Stolpersteine.
Hintergrund:
- Während der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden durch die SA und die SS hunderte Menschen jüdischen Glaubens ermordet, über 30.000 Menschen in Konzentrationslagern inhaftiert, über 1.400 Synagogen und etliche jüdische Geschäfte zerstört.
- Der Tag markierte eine Wende in der nationalsozialistischen Verfolgung von Menschen jüdischen Glaubens, die schließlich im Holocaust gipfelte.
Stolpersteine putzen – so geht’s
- Stolpersteine mit einem kratzfreien Schwamm oder Tuch reinigen. Keine Utensilien verwenden, die den Stein verkratzen könnten.
- Erst den groben Straßenschmutz mit einem feuchten Lappen entfernen.
- Für die Reinigung eignet sich laut der Stiftung des Künstlers ein Metall- oder Messingputzmittel. Dieses zunächst auf den Schwamm, dann auf den Stein auftragen, um die umliegenden Pflastersteine von weißen Rändern zu schonen.
- Das Putzmittel sollte wenige Minuten einwirken, dann den Stein polieren.
- Putzmittel-Rückstände abspülen, Stein anschließend abtrocknen.
Mehr dazu:
- Weitere Informationen zu den Stolpersteinen und ihrer Geschichte und dem Künstler hinter den Steinen finden sich auf der Stolperstein-Webseite.
- Die App "Stolpersteine NRW" des WDR verfügt unter anderem über eine Karte mit allen Stolpersteinen. So lassen sich Routen zum Stolpersteine-Putzen einfach planen.
Alle News findet ihr ab sofort auch in der soköln.-App, und in unseren WhatsApp-Kanälen für ganz Köln, oder für dein Veedel – einfach anklicken und abonnieren: Innenstadt, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Kalk, Mülheim, Chorweiler, Porz, Rodenkirchen.
