Auch heute noch tragen viele Straßen und Denkmäler Namen, die engstens mit der deutschen Kolonisation in Zusammenhang stehen. Wie gehen wir mit diesen Erinnerungen um? Und sind sie uns überhaupt bewusst? Die Stadt möchte zur Aufklärung mit beitragen.

Im Überblick:

  • Die Stadt Köln will mithilfe ihrer Bürger:innen die koloniale Vergangenheit aufarbeiten.
  • Umbenennungen von Plätzen und Straßen werden von Aktivist:innen vielfach gefordert.
  • Ein Kölner Projekt setzt sich besonders für kollektives Umdenken ein.

Das wird diskutiert:

Seit Oktober 2021 nimmt die Stadt Köln weitere Spuren unter die Lupe. Während über Raubkunst in deutschen Museen schon länger diskutiert wird, ruft sie nun dazu auf, gemeinsam Relikte der kolonialen Vergangenheit in der Gestaltung unserer Stadt zu identifizieren. Gemeinsam soll über den Umgang mit dem schweren Erbe nachgedacht werden.

Das sind die Ziele:

  • Eine konsequente Aufarbeitung der Kolonialgeschichte, anknüpfend an bereits laufende Projekte von Kölner Vereinen.
  • Die Stärkung einer diskriminierungsfreien Stadtgesellschaft ohne Ausgrenzungen.
  • Ein neues Kapitel der Erinnerungskultur zu eröffnen.

Wie können wir uns als Bürger:innen engagieren und zum Umdenken beitragen?

Wichtig ist vor allem, dass wir koloniale Spuren erkennen und reflektieren.

  • Die Stadt Köln ruft regelmäßig zur Mitsprache über ihr Beteiligungsportal auf.
  • Proteste, zum Beispiel zur Umbenennung der Ehrenfelder Wißmannstraße, die nach dem brutalen Gouverneur Hermann von Wißmann benannt ist, finden bereits seit einigen Jahren statt.

Stadtgeschichte aus anderer Sicht:

Das Projekt Des-Integrate beschäftigt sich mit der Offenlegung dominanter Erzählweisen und untersucht die Möglichkeiten alternativer Deutungsmuster.

  • Ein postkolonialer Blickwinkel auf Köln soll zur Reflexion und zum Weiterdenken anregen.
  • In einer Karte der Stadt sind geschichtsträchtige Orte und Straßennamen mit Bezug zur Kolonialgeschichte verzeichnet.
  • Neben Texten gibt es zu jedem Ort eine kurze Tonspur.

Eine gute Anregung für einen kritischen Rundgang durch die Stadt!

Fazit: Die Aufarbeitung der Kolonialzeit ist ein gemeinschaftliches Projekt, zu dem wir alle beitragen können. Wir sind gespannt, ob die Forderungen der Umbenennungen umgesetzt werden.

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