Im Gespräch ist seit längerer Zeit der Abriss der Rodenkirchener Brücke. Bürger*innen reagieren mit Kritik. Auch der Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann nimmt sich der Thematik an und fordert vom Bundesverkehrsminister auf das Projekt zu verzichten.
Im Überblick:
- Die Rodenkirchener Brücke soll für den Ausbau der A4 auf acht Spuren weichen.
- Das Problem: die Brücke steht unter Denkmalschutz und ist ein wichtiger Teil der Geschichte und Identität des Stadtteils Rodenkirchen.
- Der Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann von den Grünen fordert in einem Schreiben an den Bundesverkehrsminister Volker Wissing den Abbruch des millionenschweren Projekts.
Das Problem mit der Rodenkirchener Brücke:
Die Brücke, die den Rhein in Köln-Rodenkirchen überquert, ist seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Verkehrsnotenpunkt in der Region. Ein Ausbau der A4 auf acht Spuren zwischen den Autobahnkreuzen Köln-Süd und Köln-Gremberg erfordert einen Teil- oder Komplettabriss der Brücke.
- Der Grund: Das Gewicht eines zusätzlichen Schwerlastverkehrs kann die Brücke nicht tragen. Auch eine Verstärkung sei, so eine Sprecherin der Autobahn GmbH, nicht möglich, wie der Kölner-Stadtanzeiger berichtet.
Das Vorhaben umzusetzen, ist jedoch leichter gesagt als getan, denn: Die Rodenkirchener Brücke steht unter Denkmalschutz. Das Thema sorgte in Köln bereits für reichlich Diskussion. Anwohner*innen reagierten im Februar 2020 mit heftiger Kritik und forderten die Verlegung des Schwerlastverkehrs auf die Schiene.
"Nicht mehr zeitgemäß, zu teuer und noch dazu klimaschädlich"
Der Streit um die Rodenkirchener Brücke hat es jetzt auf ein neues Level geschafft: Der Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann von den Grünen beanstandet das Vorhaben in einem Brief an den Bundesverkehrsminister Volker Wissing von der FDP und fordert, auf das klimaschädliche Projekt namens "A4 Plus" zu verzichten.
- "Ich persönlich halte die einstigen Pläne für nicht mehr zeitgemäß, zu teuer und noch dazu klimaschädlich – dem Autobahnausbau und -neubauplänen liegen fragwürdige Erhebungen zugrunde", heißt es in dem Schreiben des Politikers, so der Kölner Stadt-Anzeiger.
- Darüber hinaus sei die Rodenkirchener Brücke ein wichtiges Symbol für den Kölner Süden, mit dem sich die Menschen identifizieren, so Lehmann.
- Durch das absehbare Ende der Arbeiten an der Leverkusener Brücke, werde sich die Situation auf der A4 zukünftig sowieso entspannen, so der Abgeordnete der Grünen.
- Die Autobahn GmbH verweist jedoch auf einen zu erwartenden Anstieg der Menschen und Unternehmen in der Region, wodurch auch der Verkehr zunehmen würde.
- Außerdem sei mit einem Anstieg zu rechnen, wenn der geplante Rheintunnel "Rheinspange 553" nicht gebaut werden würde, so die GmbH.
Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf den Brief reagieren wird und welche Entscheidungen letztendlich getroffen werden. Eines ist jedoch sicher: Der Streit um die Rodenkirchener Brücke wird noch lange Zeit ein kontroverses Thema in der Region bleiben.
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