Im Zollstocker Gewerbegebiet soll zwischen Schlaglöchern, Kfz-Betrieben und fehlenden Bürgersteigen ein innovatives Zusammenspiel aus Ernährung und Agrarpolitik entstehen. Die Kölner Städteplanerin Charlotte Mäurer stellt ihre agri-urbane Konzeption vor.
Im Überblick:
- Die Kölner Städteplanerin Charlotte Mäurer entwirft in ihrer Masterarbeit ein Konzept für eine agri-urbane Siedlungsentwicklung im Gewerbegebiet von Köln-Zollstock.
- Die Idee: die Lebensmittelversorgung lokal steuern, mehr Wohnraum schaffen und gesellschaftlich umdenken.
„Durch die zunehmende Urbanisierung stehen Städte weltweit vor neuenHerausforderungen, auf die lokal reagiert werden muss. Globale, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen haben weitreichende ökologische Folgen für Mensch und Umwelt und die planetarischen Grenzen sind fast erreicht“, betont Mäurer in ihrer Arbeit.
Die Details:
- Kölner Stadtplanerin Charlotte Mäurer entwirft in ihrer Masterarbeit eine Vision für das Gewerbegebiet in Zollstock zwischen Gottesweg – Höninger Weg – Paul-Nießen-Straßen und Graacher Straße.
- Die vorhandenen Fabriken, darunter Kfz-Betriebe und andere Handwerkstätten, sollen weiterhin bestehen bleiben, allerdings weiter nördlich am Gottesweg angesiedelt werden. Der Grund: die bestehenden Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben.
- Das Konzept unterliegt primär der Fragestellung, wie die Stadt Köln zukünftig nachhaltiger gestaltet werden kann, wie mehr Wohnraum geschaffen werden kann und wie man die Nahrungsmittelproduktion lokal gestalten kann.
Und so soll das Zollstocker Gewerbegebiet künftig aussehen:
- Ändern wird sich vor allem die Optik und Funktion der Gebäude: größere Fenster, Fotovoltaik und Gewächshäuser auf den Dächern.
- Das Besondere: hinter den Türen soll sogenanntes „indoor-farming“ stattfinden, d.h. essbare Pflanzen sollen die Lebensmittelversorgung sicherstellen.
- Das Augenmerk liegt insbesondere auf dem zu schaffenden Wohnraum und Büros. Aber auch Gemeinschaftsgärten sollen zwischen den Freiflächen der Gebäude entstehen.
- Außerdem soll eine Kita mit Lerngarten im Gewerbegebiet angesiedelt werden.
Go deeper:
- Charlotte Mäurer, absolvierte ihr Studium der Architektur, Stadtplanung und Geografie an der TU Dortmund.
- Der Titel des Projekts: „Agri-Urbane Siedlungsentwicklung – ein städtebaulicher Entwurf für das Gottesweg-Areal in Köln Zollstock“
- Für die Analyse erstellte sie eine Bestandsaufnahme, Fallanalysen und recherchierte im Detail. Auch andere agri-urbane Projekte aus Berlin und England flossen in ihre Konzeption mit ein.
- Eine Zusammenfassung der Konzeption gibt es hier.
Über diese Thematik berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“.
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