In Köln läuft ja so einiges anders. Aber dass ein Leuchtturm 230 Kilometer von der nächsten Küste, mitten im Wohngebiet steht? Das ist auch für uns speziell.
Im Überblick:
- Fern des Wassers, ragt mitten in Ehrenfeld seit fast 130 Jahren ein Leuchtturm in den Kölner Himmel.
- Der Helios AG diente der Leuchtturm als Versuchskaninchen für neue Leuchtfeuertechniken.
- Heute gilt das Industriedenkmal als Wahrzeichen Ehrenfelds.
So fing alles an:
1882 in Köln-Ehrenfeld gegründet, trug die Helios AG maßgeblich zur Elektrifizierung von Industrie, Verkehrstechnik und öffentlichem Raum in ganz Europa bei. Der sogenannte Heliosturm entstand zu Demonstrations- und Vorführzwecken im Jahr 1894. Neue Techniken probierte das Unternehmen zunächst an dem 44 Meter hohen Bauwerk aus rotem Backstein aus.
- Die Helios AG lieferte seinerzeit die Technik für zahlreiche Leuchttürme an Nord- und Ostsee.
- Nach dem Konkurs der Helios AG übernahm 1905 die AEG das Unternehmen an der Ehrenfelder Heliosstraße. Damit war das Ende des Leuchtturms für viele Jahre besiegelt.
- Erst in den 90er-Jahren wurde das Industriedenkmal, das inzwischen unter Denkmalschutz steht, von Grund auf renoviert.
Und so sieht die Gegenwart aus:
Seit der Rekonstruktion des Lampenhauses 1996 wirft der Heliosturm Nacht für Nacht sein Licht über die Dächer Ehrenfelds. Der Kölner Leuchtturm, immerhin 230 Kilometer vom Meer entfernt, ist nicht der einzige Binnenleuchtturm in Deutschland.
- In Moritzburg (Sachsen) und Lindau am Bodensee stehen zwei weitere Türme fern des Meeres.
- Für die Öffentlichkeit ist der Heliosturm, der seit 1986 unter Denkmalschutz steht, nicht zugänglich.
- Heute gilt der Leuchtturm vor allem als Wahrzeichen und Blickfang, der eindrucksvoll an die Ehrenfelder Industrialisierung im 19. Jahrhundert erinnert.
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