Der Kölner Dom, selten ohne Baukran gesehen (Foto: IMAGO / Panama Pictures)

Köln muss einen teuren Schlussstrich unter das gescheiterte Großbauprojekt neben dem Dom ziehen. Obwohl die Historische Mitte nicht realisiert wird, kostet es die Stadt 13,5 Millionen Euro. So soll es weitergehen.

Im Überblick

  • Die Stadt Köln trägt 13,5 Millionen Euro Kosten für das gescheiterte Bauprojekt "Historische Mitte".
  • Die "Hohe Domkirche" stieg als rechtliche Eigentümerin des Kölner Doms aus dem Projekt aus, das die Stadt nicht allein realisieren kann.
  • Es wird geprüft, ob Teile des Projekts in anderer Form noch umgesetzt werden können.

Aus für Millionen-Projekt "Historische Mitte"

Die Historische Mitte als großes Kölner Bauprojekt ist gescheitert. Und trotzdem muss die Stadt jetzt 13,5 Millionen Euro zahlen – das gehe laut "Kölner Stadt-Anzeiger" aus einer Beschlussvorlage der Verwaltung an den Finanzausschuss und den Kölner Stadtrat hervor. Verbucht werden sollen die Kosten als "vergebliche Planungskosten". Ob im Haushalt 2023 oder 2024 wird derzeit geprüft.

  • Für die Historische Mitte waren unter anderem der Bau eines neuen Gebäudes für das Kölnische Stadtmuseum am südlichen Ende des Roncalliplatzes sowie ein zusätzliches Bürogebäude vorgesehen.
  • Nach mehreren Planungsphasen und einem Kostenanschlag auf zuletzt 207 Millionen Euro zog sich die Hohe Domkirche im Januar aus Kostengründen aus dem Projekt zurück.
  • Dabei sollte sie 20 Prozent der Gesamtkosten übernehmen, die Stadt hätte sich mit 80 Prozent an den Kosten beteiligt.

Stadt Köln kann Historische Mitte nicht alleine realisieren

Aber ohne die Hohe Domkirche sei eine Realisierung des Bauprojekts nicht möglich. Die städtischen Projektanteile könnten wegen der Grundstücksverhältnisse nicht unabhängig errichtet werden, heißt es in der Beschlussvorlage.

  • Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die extra für die Planung des Bauprojekts gegründet wurde, wird deswegen jetzt wieder aufgelöst.
  • Die Stadt prüfe jetzt Optionen, wie einzelne Teile der Historischen Mitte anders verwirklicht werden könnten und ob dafür bauliche Maßnahmen notwendig werden würden.
  • Zur Diskussion stehen beispielsweise die Sanierung des Studienhauses des Römisch-Germanischen Museums und die Schaffung eines barrierefreien Zugangs zwischen dem Roncalliplatz und dem Kurt-Hackenberg-Platz.

Fazit

Die gescheiterte Historische Mitte hinterlässt bei der Stadt Köln nicht nur die Herausforderung, ungenutzte Planungskosten zu stemmen, sondern auch die Aufgabe, die kulturelle Zukunft zentraler Institutionen neu zu denken. Wie die Stadt mit diesem teuren Lernprozess umgeht und welche Lösungen sie findet, wird die (nahe) Zukunft zeigen. Weitere Vorgehensweisen sind jedenfalls noch unklar.

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