Kölner Eltern von Inklusionskindern an Regelschulen stehen oft vor einer großen Herausforderung: Sie müssen ihre Kinder weite Strecken zur Schule begleiten, da die Beförderung von der Stadt häufig abgelehnt wird. Was steckt dahinter? Und wie gehen die Eltern damit um?


Im Überblick:

  • Viele Eltern von Inklusionskindern müssen ihre Kinder täglich zur Schule fahren.
  • In Köln werden Beförderungsanträge für Inklusionskinder an Regelschulen öfter abgelehnt als für Förderschüler*innen.
  • Die Initiative "Zwangselterntaxi" setzt sich für eine Veränderung dieser Praxis ein.

Eltern von Inklusionskindern werden eingeschränkt

Isabell Paustian, Mutter eines elfjährigen Sohnes mit Down-Syndrom, steht täglich vor der Herausforderung, ihren Sohn 40 Kilometer durch Köln zur Max-Ernst-Gesamtschule in Bocklemünd zu fahren, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Dieser Fall steht für eine Vielzahl an Fällen.

  • Trotz einer Bescheinigung des Gesundheitsamtes, dass der Junge den Schulweg nicht alleine bewältigen kann, wurde der Antrag auf Beförderung von der Stadt abgelehnt.
  • Paustian musste ihre Berufstätigkeit einschränken, um ihrem Sohn die Teilhabe am Gemeinsamen Lernen zu ermöglichen.

Ungleichheit bei den Beförderungsanträgen

Eine Initiative namens "Zwangselterntaxi" hat die ungleiche Praxis der Stadt ins Visier genommen.

  • Laut ihren Beobachtungen werden Beförderungsanträge für Kinder an Förderschulen problemlos genehmigt, während Eltern von Inklusionskindern an Regelschulen oft mit Ablehnungen konfrontiert sind.
  • Diese Ungleichheit wird durch Zahlen bestätigt: Mehr als 60% der Beförderungsanträge für Inklusionskinder an Regelschulen werden abgelehnt, während bei Förderschulen weniger als ein Prozent abgelehnt werden.

Hoffnung auf Veränderung

Der Kölner Schulausschuss hat das Thema aufgegriffen und fordert von der Stadtverwaltung Erklärungen. Unterschiedliche politische Gruppierungen kritisieren die aktuelle Praxis und hoffen auf eine gerechtere Regelung in der Zukunft. Eine Inklusion, die vom Engagement der Eltern abhängt, kann nicht der richtige Weg sein.

Fazit

Es ist essenziell, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer Beeinträchtigung, gleichermaßen unterstützt werden. Die derzeitige Praxis in Köln steht dem entgegen und setzt Eltern von Inklusionskindern unnötigen Belastungen aus.

Es ist an der Zeit, dass die Stadt diese Ungleichheiten angeht und für alle Schüler*innen gleiche Chancen schafft. Wir sind gespannt auf die Entwicklungen und hoffen auf positive Veränderungen in naher Zukunft.

Alle News findet ihr ab sofort auch in der soköln.-App, und in unseren WhatsApp-Kanälen für ganz Köln, oder für dein Veedel – einfach anklicken und abonnieren: Innenstadt, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Kalk, Mülheim, Chorweiler, Porz, Rodenkirchen.