In Köln gibt es immer weniger Tageseltern. Hauptgrund dafür: die Gehälter sind zu niedrig (Foto: iStock/ FatCamera).

Immer mehr Tageseltern in Köln geben ihren Job auf. Ein Grund dafür: Die Kosten für Miete, Energie und Lebensmittel steigen stark – aber die Bezahlung stagniert. Ein neuer Verein will das jetzt ändern.

Im Überblick:

  • Tageseltern in Köln haben am Dienstag, 12. März, für höhere Gehälter protestiert.
  • Immer mehr Tageseltern geben ihre Arbeit wegen finanzieller Schwierigkeiten auf – damit wird es schwerer, den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen.
  • Der neu gegründete "Verein Kölner Kindertagespflege" mobilisiert die Proteste und fordert ein Ende der finanziellen Ausbeutung.

Finanzielle Krise Kölner Tageseltern

Der neu gegründete "Verein Kölner Kindertagespflege" hat am Dienstag, 12. März, zum Protest vor dem Jugendhilfeausschuss aufgerufen. Unter dem Motto „Kölner Kindertagespflege vor dem Aus“ demonstrierten die Mitglieder des Vereins gemeinsam mit weiteren Kölner Tageseltern. Ihre Forderung: Eine Anhebung der Gehälter.

  • Die Bezahlung von 5,34 Euro pro Kind und Stunde stagniert, aber die Ausgaben für Miete, Energie und Lebensmittel steigen. Die Folge: Viele Tageseltern geben ihren Beruf auf.
  • Der "Verein Kölner Kindertagespflege" fordert eine Erhöhung der Geldleistung auf 7,50 Euro pro Kind und Stunde.
  • "Ich habe keine Lust mehr, der Discounter der Kinderbetreuung zu sein", sagt die Kölner Tagesmutter Angelika Weishaup, die 2012 eine Großtagespflege im Belgischen Viertel gegründet hat, gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Proteste und Aktionen von Tageseltern

Bereits im Herbst 2022 gingen Kölner Tageseltern mehrmals auf die Straße, um auf ihre finanzielle Situation aufmerksam zu machen und für eine bessere Bezahlung zu protestieren. Seitdem habe sich nach Meinung des "Vereins Kölner Kindertagespflege" wenig geändert. Dabei ist die Stadt auf die Tageseltern angewiesen, um so den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen.

  • Die Zahl der Tageseltern, die ihren Job aufgeben oder daran denken, steige laut Alice Birkenfeld, Mitgründerin des Vereins.
  • Auch die Zahlen der Stadt zeigen, dass die Anzahl der Kindertagespflegepersonen in Köln sinkt:
  • Ende 2021 waren es 936 Tagesmütter oder -väter, Ende 2022 nur noch 907 und Ende 2023 ist die Zahl auf 866 gesunken.

Anpassung durch Inflation „aufgefressen“ 

Der Verein beklagt zudem, dass der Sachkostenbeitrag seit 2013 und der Mietzuschuss seit 2015 nicht mehr erhöht wurde – wohingegen die Mieten immer weiter steigen.

  • „Immer wieder heißt es, die Sachkostenpauschale solle erhöht werden, aber es passiert nichts. Das ist eine Hinhaltetaktik der Stadt“, sagt Angelika Weishaupt.
  • Auf Anfrage des "Kölner Stadt-Anzeigers" teilt die Stadt Köln mit, dass die Erhöhung der Sachkosten sowie die der Förderleistung erörtert werde. 

Fazit:

Die Stadt ist dringend auf Tageseltern angewiesen, um den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz zu erfüllen – und doch tut sie nicht genug. Ob die Proteste dieser Entwicklung entgegenwirken können? Wir sind gespannt.

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