Immer mehr Einsätze, immer weniger Mitarbeitende: Im Kölner Rettungsdienst steht es schlecht um den Personalstand. Wie die Einsatzkräfte nun vorgehen wollen.

Im Überblick:

  • Eine dünne Personaldecke im Kölner Rettungsdienst sorgt für Diskussionsbedarf.
  • Im Gespräch ist sowohl eine telefonische Notfallbetreuung als auch die Einführung passender Einsatzmittel.

Die Details:

Das aktuelle Problem: Mehr Einsätze, aber weniger Personal. Im Oktober letzten Jahres waren 265 freie Stellen bei der Berufsfeuerwehr zu besetzen.

Rund zwölf Prozent der Patient*innen, die im Rettungsdienst aufgenommen werden, könnten auch zu ihrem behandelnden Hausarzt gehen, so eine Mitteilung im Gesundheitsausschuss.

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Jürgen Zastrow, forderte daher eine Umstellung von Vor-Ort-Einsätzen auf eine telefonische Betreuung, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

So geht der Rettungsdienst in Köln vor:

Hinsichtlich der Schwere des Einsatzes kategorisiert der Rettungsdienst in sieben Kategorien. Diese reichen von "Hilfesuchende Person – ohne erkennbare Gefahrenlage“ bis "Patient stirbt vor Ort“.

  • Dabei waren rund zwölf Prozent im vergangenen Jahren von der ersten Kategorie und drei Prozent waren Situationen, in denen keine Person vor Ort war.
  • Ganze 45 Prozent gehören in die akuteren Notfallkategorien.

Leitender Notarzt der Kölner Feuerwehr, Axel Lechleuthner, betont jedoch, dass auch die Einsätze aus den ersten Stufen ernst zu nehmen sind, da "der Grat (…) außerordentlich schmal“ sei. Es sei in vielen Fällen über das Telefon nicht auszumachen, ob der Patient einen akuten Herzinfarkt habe.

Was der Rettungsdienst dagegen tut

  • Momentan hilft man sich mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst, wenn man die Fälle eindeutig zuordnen kann.
  • Ein weiterer Schritt sei es, so Lechleuthner, "passende Einsatzmittel einzuführen“, die den Rettungsdienst entlasten können.

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