Um den baulichen Zustand des etwa hundertjährigen Gebäudes am Rheinufer steht es nicht gut. Die Stadt Köln sucht nun nach Wegen, das Gebäude zu retten, ohne gegen Auflagen des Denkmalschutzes zu verstoßen.

Im Überblick:

  • Die Tage des prestigeträchtigen Restaurants am Rheinufer sind offenbar gezählt.
  • Tragende Stahlteile des Bauwerks würden erhebliche Mängel aufweisen, teilte die Stadt Köln jetzt mit.
  • Expert*innen beraten, wie es mit dem denkmalgeschützten Gebäude weitergehen soll.

Statiker empfiehlt Rückbau

Um sich ein genaues Bild von den baulichen Defiziten der Bastei machen zu können, gab die Stadt Köln aufwendige Untersuchungen in Auftrag. Diese kamen jetzt zu einem ernüchternden Urteil über den Zustand des aus den 1920er-Jahren stammenden Baus:

"Das Ergebnis aller statischen Messungen und Berechnungen zeigt, dass die Bestandskonstruktion (...) eindeutige Defizite in allen tragenden Teilen aufweist", heißt es in der Mitteilung an den Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft der Stadt, aus dem die Kölner Rundschau zitiert.

Konkret seien damit plastische Verformungen, Korrosion, Querschnittschwächungen und eine stark unter bemessene Konstruktion gemeint, führte die Stadt weiter aus. Ginge es nach dem Statiker, würde der gesamte marode Stahl entfernt werden. An einen Restaurantbetrieb sei daher derzeit nicht zu denken.

Denkmalschutz schränkt Renovierungsmöglichkeiten ein

Baulich sei zwar vieles machbar, allerdings würde dies nicht immer im Einklang mit den Anforderungen an den Denkmalschutz stehen, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Diese stehe jetzt vor einem Dilemma, so die Zeitung, denn: “Laut Gesetz soll besonders die denkmalwürdige Konstruktion erhalten bleiben, das Baudenkmal aber auch entsprechend seiner ursprünglichen Zweckbestimmung genutzt werden.”

Erstmals ist von Teilerhalt die Rede

Die Stadt stellt sich nun die Frage, ob es mit dem Denkmalschutz vereinbar ist, gewisse Stahlträger zurückzubauen und anschließend neu aufzusetzen. Oder wie der Resturantaufbau oberhalb der Tragekonstruktion ab- und wieder aufgebaut werden kann. Darauf soll in den kommenden Wochen und Monaten nach Rücksprache mit der Denkmalpflege eine Antwort gefunden werden.

In diesem Zusammenhang ist erstmals die Rede von einem Teilerhalt der Bastei. Mit diesem könnte der Spagat zwischen erforderlichen Baumaßnahmen und Denkmalschutz gelingen.

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