Geruchsbelästigung in der Weidengasse: Auch der Einbau von teuren Filteranlagen brachte offenbar keine Besserung. Jetzt droht die Stadt Köln den Gastronomen mit der Stilllegung der Holzkohlegrills.
Im Überblick:
- Die Holzkohlegrills von fünf Restaurants in der Weidengasse sorgen bei Anwohner*innen weiterhin für Ärger.
- Der vom städtischen Umweltamt geforderte und von den Gastronomen durchgeführte Einbau von Filteranlagen hat sich als unzureichend erwiesen.
- Jetzt droht die Stadt den Betreiber*innen, die Holzkohlegrills stillzulegen.
Bürgerverein Kölner Eigelstein kritisiert Umweltamt
Die Gerüche der Holzkohlegrills von fünf Restaurants in der Weidengasse beschäftigen seit Jahren die Kölner Verwaltung. Der Bürgerverein Kölner Eigelstein warf jetzt im "Kölner Stadt-Anzeiger" dem Umwelt- und Verbraucherschutzamt Untätigkeit vor.
- Das Amt weigere sich “weiter, die Anwohner im Eigelsteinviertel vor schädlichen Emissionen” zu schützen.
- Der Verein habe nun den Kölner Stadtrat und die Bezirksvertretung schriftlich um Unterstützung in der Sache angerufen.
Kölner Gastronomen investierten 30.000 Euro
Dabei deutete im Winter 2022/23 alles auf eine Lösung des Konflikts hin. Die fünf Gastronomen erklärten sich bereit, Abluftreinigungsanlagen in ihren Küchen zu installieren. Denn ein erstes Gutachten hatte ergeben, dass die Geruchsbelästigung über den zulässigen Werten lag.
- Nach eigenen Angaben investierten die Restaurantbetreiber 30.000 Euro für die Filteranlagen.
- Genutzt hat all das Geld offenbar nichts. Nachdem sich Anwohner*innen im Frühsommer erneut über üble Gerüche beschwert hätten, so der "Kölner Stadt-Anzeiger", seien die Prüfer*innen des Umweltamts erneut angerückt.
- Bei einem neuerlichen Gutachten habe sich herausgestellt, dass die installierten Filteranlagen nicht wesentlich dazu beigetragen hätten, die Geruchsbelästigung zu mindern.
Streit in Kölner Weidengasse: Beide Seiten reichten Klage ein
Das Ergebnis der Tests sei den Gastronomen und dem Bürgerverein im Frühjahr 2024 vorgelegt worden, so die Zeitung weiter. Die Stadt habe den Betreibern gedroht, die Holzkohlegrills stillzulegen.
- Ein Restaurantbesitzer habe daraufhin Klage gegen die Stadt eingereicht.
- Auf der Gegenseite habe ein Anwohner einen der Gastronomen verklagt.
- Nach Aussage von Burkhard Wennemar, dem Vorsitzenden des Bürgervereins, wird der klagende Anwohner von mehr als 50 weiteren Anwohner*innen sowie dem Bürgerverein unterstützt.
Stadt Köln verweist auf alternative Brennstoffe
Wie es nun weitergeht, muss abgewartet werden. Nach Auffassung von Wennemar hätte das Umweltamt nach der Veröffentlichung des zweiten Gutachtens und dem anschließenden Anhörungsverfahren die Holzkohlegrills bereits im April stilllegen müssen.
- “Wir beobachten aber keine Verringerung der Emissionen”, sagte Wennemar gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
- Einem Sprecher der Stadt zufolge wurden an die Restaurantbetreiber Ordnungsverfügungen zur Stilllegung der Holzkohlegrills versendet.
- Allerdings hätten die Gastronomen eine zwölfwöchige Frist zugestanden bekommen: Diese soll ermöglichen, dass sie ihre Küchen auf “alternative Brennstoffe” umrüsten können.
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