Graffiti gehören fest ins Stadtbild einer jeden Großstadt. Was motiviert die Kölner Künstler*innen? Und was gibt ihnen Inspiration?
Im Überblick:
Unsere Streetart-Serie regt an,
- die Stadt aus anderen Blickwinkeln zu erkunden,
- die häufig anonymen Artists kennenzulernen
- und mehr über die Kunstwerke zu erfahren.
Im Fokus:
„Surveillance of the fittest“. Ein Mural von „Captain Borderline“.
Facts zur Straßenkunst:
- Streetart hat auch Einzug in den Kunstmarkt gehalten. Werke bekannter Künstler wie Banksy erzielen Preise über eine Millionen Euro. Häufig wird kritisiert, dass er PR- und marktorientiert arbeitet.
- Kunst im öffentlichen Raum interveniert in den Alltag. Das Kölner Kollektiv Captain Borderline sieht ihre Mission im Vermitteln von Botschaften durch starke Sinnbilder.
- Der Verein Colorrevolution setzt sich für die Förderung von Streetart ein. Ihm ist es zu verdanken, dass die Deutsche Bahn Flächen für Kunstwerke an ihren Bahnstrecken zur Verfügung gestellt hat.
Bild des Überwachungsstaats:
Etwas versteckt auf einem Parkplatz in Ehrenfeld, thront ein riesiger Adler über einer vor sich hinstarrenden Schafherde.
- Das Mural trägt den Titel „Surveillance of the fittest“, eine ironische Anspielung auf die darwinsche Evolutionstheorie.
- Es misst beachtliche 6 mal 60 Meter.
- Realisiert wurde es von A.Signal und B.Shanti. Die Künstler gehören zum Kollektiv Captain Borderline.
- Es entstand 2013 im Rahmen des CityLeaks Festivals und thematisiert den zu diesem Zeitpunkt enthüllten Überwachungs- und Spionageskandal der NSA.
Die aus Kameras bestehenden Flügel des Weißkopfseeadlers wirken beängstigend. Die Schafe befinden sich hinter einem blutigen Stacheldrahtzaun. Dass die Schranke halb geöffnet ist, scheint für sie unter dem kontrollierenden Blick nicht von Interesse zu sein. Von außen warnt ein Schild: „Keine schwarzen Schafe“.
Ein starkes Bild für einen Skandal, der weit über die Grenzen der USA hinaus reichte.
Adresse: Auf der Mauer des Bahndamms, Ehrenfeldgürtel 95, 50825 Köln
Upcoming:
Alles andere als romantisch. Was Caspar David Friedrich mit Kölner Streetart zu tun hat, erfahrt ihr im nächsten Artikel.
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