Polizisten mit Kletterausrüstung sind auf Baumhäuser von Aktivisten im Gremberger Wäldchen geklettert. (Foto: dpa)

Wochenlang haben die Aktivist*innen gegen die geplante Rodung eines Teils des Wäldchens für den Ausbau der A4 protestiert. Jetzt hat die Kölner Polizei das Protestcamp im Gremberger Wäldchen geräumt. So verlief der Einsatz.

Im Überblick

  • Die Polizei Köln hat das Protestcamp im Gremberger Wäldchen geräumt.
  • Aktivist*innen hatten gegen die Rodung für den A4-Ausbau protestiert.
  • Vermummte Personen weigerten sich zunächst, das Baumhaus zu verlassen.

Polizei räumt Protestcamp im Gremberger Wäldchen

Die Kölner Polizei hat am Mittwoch das Protestcamp im Gremberger Wäldchen geräumt. Die Aktivist*innen, die Mitte Juni ihr Camp errichtet hatten, protestierten gegen die geplante Rodung eines Teils des Wäldchens zugunsten des Ausbaus der A4 in direkter Nähe.

  • Beamt*innen der Bereitschaftspolizei und des Höheninterventionsteams waren im Einsatz.
  • Mehrere vermummte Personen weigerten sich zunächst, das errichtete Baumhaus zu verlassen.
  • Am frühen Nachmittag gaben die Aktivist*innen auf und kletterten eigenständig herunter oder wurden abgeseilt.

Anzeigen gegen Aktivist*innen – Räumung verläuft friedlich

Trotz des Widerstands verlief die Räumung friedlich. Die Aktivist*innen erhielten Platzverweise und Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten, ein Strafverfahren wird geprüft.

  • Etwa 18 Beteiligte haben das Camp letztlich freiwillig geräumt.
  • Die Polizei stellte die Personalien der festgehaltenen Personen fest.
  • Das Baumhaus und die Plattformen wurden von der Polizei abgebaut.

Polizei: "Gefahr für Leib und Leben" im Gremberger Wäldchen

Laut Polizei basierte der Einsatz auf dem Landesforstgesetz. Das Waldstück sei als Naturwald mit viel Totholz eine erhebliche "Gefahr für Leib und Leben". Ein Verletzungsrisiko für die Umweltaktivist*innen und unbeteiligte Spaziergänger – beispielsweise durch herabstürzende Äste oder Holz-Paletten – sei nicht auszuschließen.

  • Die Stadt Köln hatte den Besetzenden bereits am 20. Juni ein Hausverbot erteilt.
  • Diese hätten die Kooperation jedoch verweigert und immer mehr Baumaterial in den Wald gebracht.

Fazit:

Das Gremberger Wäldchen gilt als das älteste Stück Wald von Köln. Unter anderem stehen hier Buchen, die nach Angaben der Stadt 300 bis 400 Jahre alt sind. Eine Sprecherin der Autobahn GmbH des Bundes teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, der Beginn der Baumaßnahme sei frühestens für 2034 vorgesehen. Die Freizeit- und Erholungsfunktion des Wäldchens werde dadurch nicht beeinträchtigt. Ob die Aktivist*innen durch die Räumung nun auf weitere Proteste verzichten werden, darf bezweifelt werden.

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