In Ehrenfeld ruft man seit zwei Monaten zum Gebet. Beschwerden gab es bislang keine, trotzdem werden vorerst keine anderen Kölner Moscheen nachziehen.  

 

Im Überblick: 

  • Seit dem 14. Oktober wird in Köln-Ehrenfeld zum Gebet gerufen. Bislang ohne Beschwerden. 
  • Andere Moscheen in Köln möchten derzeit nicht nachziehen. 
  • Für die Zentralmoschee gab es seit dem Premierenruf nur Positives zu vermelden.  
  • Über einen dauerhaften Ruf wird vorerst nicht entschieden. 

Im Oktober erklang zum ersten Mal der muslimische Muezzin-Ruf aus der DITIB-Zentralmoschee in Ehrenfeld. Nun äußerten sich der Moscheeverband und Stadt Köln zu weiteren Muezzin-Rufen in anderen Kölner Veedeln. 

  • Laut Stadtverwaltung gab es seit dem Muezzin-Ruf vor über zwei Monaten keine weiteren Anträge von Moscheegemeinden.  
  • Der Ditib zu Folge gab es bis heute keine Beschwerden wegen des Gebetsrufes.  
  • Noch vor dem ersten Ruf waren rund zehn Moscheen daran interessiert, einen öffentlichen Ruf abzuhalten. 

Was gilt es zu beachten? 

Um einen Gebetsruf im öffentlichen Kölner Raum ertönen zu lassen, braucht es mehrere Dinge vorab. 

  • Zum einen muss ein Schallgutachten in Auftrag gegeben werden. 
  • Außerdem müssen alle Anwohner und Nachbarn der Moscheegemeinde informiert werden.  

Was ist seit dem ersten Ruf passiert? 

Laut Murat Sahinarslan, Direktor des Moscheeforums, hat unter anderem das Interesse an Moscheeführungen zugenommen.  

  • Beschwerden soll es keine gegeben haben: „Bis heute haben wir keine einzige E-Mail zum Thema Gebetsruf verzeichnen können oder Anrufe aus der Nachbarschaft erhalten“, so Sahinarslan. 
  • Für den Ehrenfelder Bürgermeister Volker Spelthahn ist der Ruf fest verankert im Gesetz: „In Ehrenfeld ist es eine ganz normale Sache, dass die Kölner Muslime ihre Religionsfreiheit ausleben dürfen“. 

Hintergrund: 

  • Der Muezzin-Ruf ist maximal 60 Dezibel laut. Das entspricht der Lautstärke eines Föhns.  
  • Der Ruf ertönt über zwei Lautsprechern aus dem Inneren der Moschee. 
  • Von der Straße gehört wird der Ruf nur selten. „Nur bei sehr wenig Verkehr ist der Gebetsruf am Freitag dann auf der Straßenebene zu hören, da die Lautsprecher knapp zwölf Meter über der Straßenebene liegen“, sagt Murat Sahinarslan. 

Der Ruf ist ein Pilotprojekt der Stadt Köln und der Ditib. Nach zwei Jahren wird dann der Erfolg des Projektes und damit des Rufes in Köln analysiert. In Städten wie Düren ist der Ruf schon seit Jahrzehnten Alltag.  

 

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