Das Jüdische Museum im Archäologischen Quartier Köln (Foto: IMAGO / Manngold)

Der Bau des "Museum im Quartier" ist ein Mammutprojekt, das sich sowohl zeitlich als auch finanziell zunehmend als Herausforderung erweist. Warum die Kosten steigen und die Eröffnung sich weiter verzögert.

Im Überblick:

  • Die Kosten für das Jüdische Museum in Köln könnten nach neuen Einschätzungen bis zu 73 Millionen Euro mehr betragen.
  • Auch die Eröffnung verschiebt sich: Voraussichtlich soll das "Museum im Quartier" nun bis 2027 fertiggestellt werden.
  • Verschiedene Faktoren haben den Bau des Museums verzögert, das über 2.000 Jahre Kölner Stadtgeschichte dokumentieren soll.

Kostenexplosion für Kulturbaustelle erwartet

Das Jüdische Museum, oder auch "Museum im Quartier" (MiQua), vor dem Rathaus in Köln sollte eigentlich 2019 fertiggestellt werden – die Bauarbeiten laufen aber immer noch. Jetzt soll ein aktualisierter Zeit- und Kostenplan präsentiert werden, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".

  • Allerdings könnte der Bau jetzt rund 73 Millionen Euro teurer werden – statt der geplanten 127 Millionen Euro würden nun knapp 200 Millionen Euro fällig. Ein Teil des Geldes sei aber lediglich als Risikopuffer einberechnet.
  • Auch die Fertigstellung verzögert sich weiter: Der Bau des "Museum im Quartier" soll nun voraussichtlich 2027 abgeschlossen werden.
  • Die Verwaltung legt ihre neue Kalkulation wohl nach der Sommerpause den Fachausschüssen des Stadtrates vor.

Darum verzögert sich der Bau des MiQua

Das MiQua, so die Stadt Köln, soll ein "außergewöhnliches Museum" werden. Von der Römerzeit bis hin zur Moderne sollen 2.000 Jahre Kölner Stadtgeschichte lebendig werden – auch unterirdisch. Und das ist einer der Gründe, weshalb das Jüdische Museum nicht fertig wird.

  • Denn ein Teil des Museums soll in einem 600 Meter langen archäologischen Rundgang errichtet werden. Die Bauarbeiten unter der Erde seien aber laut Verwaltung kompliziert.
  • Eine weitere Ursache für die Verzögerung: Vor knapp zweieinhalb Jahren wurde der damalige Stahlbauer entlassen, weil er zu unzuverlässig gewesen sei.
  • Unerwartete Mehrkosten hingegen verursachte der Absprung eines Fördervereins bei der Finanzierung des Projekts.

Fazit:

Das geplante Museum verspricht eine vielfältige Ausstellung zu werden: So sollen unter anderem die Ruinen eines römischen Praetoriums, eine Synagoge aus dem 11. Jahrhundert und eine Dauerausstellung der jüdischen Geschichte gezeigt werden. Noch bleibt es allerdings abzuwarten, wann die Bauarbeiten enden und das Museum eröffnet werden kann.

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