Pferde waren auch beim Rosenmontagszug 2023 fester Bestandteil (Foto: Imago / Panama Pictures).

Sollten Pferde in Karnevalszügen verboten werden? Das wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Fakt ist: Bevor die Tiere beim Rosenmontagszug mitlaufen dürfen, müssen sie zuvor eine Gelassenheitsprüfung bestehen. Was dahintersteckt.

Im Überblick:

  • Bevor Pferde beim Rosenmonatszug mitlaufen dürfen, müssen sie eine Gelassenheitsprüfung absolvieren.
  • Nur eine gute Note bei der Prüfung bedeutet die Teilnahme am Zug.
  • Kritik kommt von Seiten der Tierschutzorganisationen, doch die Tradition wird von vielen hochgehalten.

Gelassenheitsprüfung: Pferde müssen Blaskapellen aushalten können

Ob Pferde für Karnevalsumzüge zugelassen werden, entscheidet die sogenannte Gelassenheitsprüfung (GHP) der "Deutschen Reiterlichen Vereinigung". Hier müssen die Tiere beweisen, dass sie etwa starke Nerven für das turbulente Treiben des Rosenmontagszugs haben.

  • Von Luftballons bis hin zu lauten Geräuschen – die Prüfung simuliert unterschiedliche Situationen, um die Reaktionen der Sport- und Freizeitpferde zu testen.
  • Nur wenn die Tiere mit mindestens "befriedigend" bestehen, wird ihnen die Teilnahme am Zug bescheinigt.

Teilnahme umstritten: Zwischen Tradition und Tierschutz

Während die Pferde für viele Kölner*innen ein fester Bestandteil des Rosenmontagszugs sind, gibt es seither auch Kritik: Tierschützer*innen weisen auf den Stress und die Belastung für die mitlaufenden Pferde hin. Ein generelles Verbot für den Einsatz der Tiere in Karnevalsumzügen fordert auch die Tierschutzorganisation "Peta".

  • Der "Kölner Stadt-Anzeiger" begleitete Evelyn Biesenbach, eine erfahrene Teilnehmerin, deren Pferde schon mehrfach bei Karnevalszügen mitgelaufen sind. Sie weist darauf hin, dass nicht jedes Pferd, das die GHP besteht, auch automatisch für den Zug geeignet sei.
  • Die Entscheidung, ob eines ihrer Pferd wirklich mitläuft, mache sie vor allem von Alltagsbeobachtungen abhängig.
  • Erfahrene Halter*innen sollten daher genau die alltägliche Belastbarkeit ihrer Pferde im Blick behalten und schauen, wie sich die Tiere in fremden Umgebungen verhalten.

Fazit:

Die Diskussionen über die Teilnahme von Pferden im Kölner Karneval werden wohl auch in den nächsten Jahren kaum nachlassen. Die GHP bietet zwar nur einen Anhaltspunkt für die Eignung der Pferde, doch die Erfahrungen von Teilnehmer*innen wie Evelyn Biesenbach zeigen auch, dass viele Tiere mit den Bedingungen des Zugs zurechtkommen können – sofern ihre Halter*innen ihre Pferde gut einzuschätzen wissen.

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