Eine Strompreiserhöhung soll es 2023 nicht mit der Bundesregierung geben. Der Kölner Energiekonzern „Rhein-Energie“ möchte trotzdem erhöhen und verteidigt sein Vorhaben. Hier die Hintergründe und was zu erwarten ist.

Im Überblick:

  • Ab dem 1. Januar 2023 erhöhen sich die Preise der Rhein-Energie um fast das Doppelte.
  • Illegal ist dies laut Verbraucherzentrale NRW nicht.
  • Schon über 10 Millionen Haushalte In Deutschland müssen zweimal soviel für ihren Strom zahlen wie noch vor der Energiekrise.

„Der Gesetzgeber hat keineswegs ein generelles Verbot der Preisanpassung ausgesprochen, das kommt komplett missverständlich rüber“ sagte ein Sprecher der Rhein-Energie gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. So könne also trotzdem erhöht werden.

  • Nicht nur eine deutlich teurere Beschaffung seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine sei ein Grund.
  • Die letzte Anpassung der Preise gab es im April 2019. Innerhalb dieser drei Jahre haben sich einige „Netznutzungsentgelte“ sowie die „Material- und Lohnkosten“ um ein Vielfaches erhöht. Daher kommt jetzt ein solcher hoher Kostenanstieg.
  • Laut Udo Sieverding, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale NRW, sind die Erhöhungen im Allgemeinen nicht illegal. Erhöhte Beschaffungskosten dürfen an Kunden weitergegeben werden. Aus reiner Profitgier dürfen die Energiekonzerne jedoch nicht ihre Preise erhöhen.
  • Energieexperte Sieverding empfiehlt erstmal abzuwarten: „Wir gehen davon aus, dass bei festgestelltem Missbrauch die Kunden die überhöhten Energiepreise automatisch erstattet bekommen“.
  • Sofort Einspruch beim Energie-Anbieter einzulegen sei nicht ratsam. Für Sieverding wäre dies maximal ein Aufschub und er sieht kaum Chance auf Erfolg.

Das sagen die Zahlen:

  • Zum 1. Januar 2023 wird der Preis pro Kilowattstunde fast verdoppelt – von 23,94 Cent auf 54,98 Cent.
  • Grund dafür sei laut Rhein-Energie die teuer gewordene Beschaffung. Um 300 Prozent soll diese nämlich mittlerweile gestiegen sein.
  • Der Grundpreis erhöht sich ebenfalls drastisch: 27,63 Euro zahlte man jährlich. Nun sollen es 201,24 Euro werden.
  • Der Zählerpreis steigt vergleichsweise wenig von 13,58 auf 18,58 Euro.

Go Deeper:

Dem Vergleichsportal Check24 zu Folge haben bereits über 10,8 Millionen deutsche Haushalte einen Strompreisanstieg von durchschnittlich 54 Prozent hinnehmen müssen. Die Rhein-Energie erhöht vergleichsweise spät ihre Preise.

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