Die Stadt Köln hat am 15. Dezember die Eigentumsrechte von 92 Benin-Bronzen an Nigeria zurückgegeben. Für viele bedeutet das mehr als eine einfache Rückgabe.
Im Überblick:
- Henriette Reker und Abba Isa Tijani unterzeichneten am 15. Dezember eine Vereinbarung zur Eigentumsübertragung von mehr als 90 Benin-Bronzen.
- Vor 125 Jahren wurden diese von der britischen Armee gestohlen und danach in Europa versteigert.
- Die Rückgabe kann als Symbol für einen neuen Umgang mit der Kolonialzeit gesehen werden.
Die Details:
- Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Abba Isa Tijani, Generaldirektor der „National Commissionfor Museums and Monuments“ unterzeichneten am 15. Dezember eine Vereinbarung zur Eigentumsübertragung.
- 92 Kunstwerke gehen nun zurück an ihren ursprünglichen Eigentümer: Nigeria – dort lag damals das Königreich Benin.
- Drei Kunstwerke sollen noch im Dezember nach Nigeria gehen, weitere 52 folgen in 2023.
- Köln darf einige der Werke als Leihgabe behalten. Reker betont, dass dies, aufgrund der enormen Verletzungen während der Kolonialzeit, nicht selbstverständlich sei.
Zum Hintergrund:
- 1897 hatte die britische Arme mehr als tausend Kunstwerke aus dem damaligen Königreich Benin gestohlen und den Palast danach in Brand gesetzt.
- Die gestohlene Kunst wurde dann in Europa versteigert, wodurch sie ins Kölner Völkerkundemuseum gelangt waren.
- Zu bestaunen war sie bis dato im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum.
Mehr als bloße Rückgabe:
„Die Menschen hier sehen Kunstwerke als Objekte, die mit einem monetären Wert verbunden sind, aber für uns geht es weit darüber hinaus. Es ist der Wert, welche Rolle die Kunstwerke in unserer Gesellschaft spielen.“, sagt Abba Isa Tihani.
- Die Rückgabe stellt für Nigeria einen neuen Abschnitt in seiner Geschichte dar.
- Somit ist die Übertragung der Eigentumsrechte als ein erster Schritt in Richtung neuer Umgang mit der Kolonialzeit zu sehen.
- Auch Reker sieht dies als einen „Meilenstein in einer jahrzehntelangen, zähen Debatte um die Rückgabe von geraubter Kunst, mit nationaler und internationaler Bedeutung".
Über dieses Thema berichtete der „WDR“.
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