Immer mehr junge Menschen in Köln gönnen sich tiefe Atemzüge aus Luftballons. Lachgas ist angesagt, einfach zu bekommen, noch legal, aber auch wirklich ungefährlich?

Im Überblick:

  • Distickstoffmonoxid (N20) ist den meisten unter dem Namen Lachgas bekannt.
  • Das Gas wird als Mittel zum Aufschäumen für Schlagsahne in Form von Kapseln und Kanistern verkauft.
  • Der Konsum von Lachgas ist legal. Risiken und Langzeitschäden jedoch nicht zu unterschätzen.

So wirkt Lachgas

Lachgas wirkt auf das Zentralnervensystem. Der kurze Rausch beim Inhalieren ist euphorisch und wird oft als ein warmes Gefühl beschrieben, das die Welt in Nebel hüllt. Es stillt Schmerzen und wird deshalb beim Zahnarzt zur Behandlung von Angstpatient*innen und in der Geburtshilfe eingesetzt.

Die Droge aus dem Büdchen

Der Konsum von Lachgas, um sich zu berauschen, ist nicht neu. In Deutschland ist es legal und Lachgas einfach zu bekommen. Im Online-Sortiment von Supermärkten und Drogerien, aber vor allem auf Seiten, die gezielt Lachgasbehälter inklusive Luftballons anbieten. Und das zu Preisen, die N2O als günstiges Rauschmittel zu großer Beliebtheit verhilft. Auch bei sehr jungen Konsument*innen.

  • Neu allerdings ist der noch einfachere Zugang, der mit dem 24/7 Verkauf in Kölner Kiosks einhergeht.
  • Gehandelt werden die Kartuschen im Büdchen zwischen 25 Euro (640 Gramm) und 70 Euro (2000 Gramm).
  • Die kleine Variante reicht laut Anbietern im Internet ungefähr aus, um damit 30 große Ballons zu füllen.
Lachgas Kanister der Marke "Exotic Whip"
Lachgas Kanister auf der Straße in Köln (Foto: Katharina/Redaktion)

Risiken und Nebenwirkungen von Lachgas

Ungefährlich ist der Spaß keineswegs. Es besteht das Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Außerdem, so warnt die BZgA, kann der kurze Rausch auch dunkle Seiten haben. Auf der Liste der Nebenwirkungen stehen:

  • Taubheitsgefühle und Schwindel bis hin zu Ohnmacht und damit auch eine hohe Verletzungsgefahr bei eventuellen Stürzen.
  • Halluzinationen
  • Bei direktem Konsum aus Kapseln droht man an diesen festzufrieren.
  • Langzeitkonsum kann die Nerven gravierend schädigen und es kann zur Blutarmut kommen.

In anderen Ländern ist Lachgas bereits verboten

  • Seit Beginn des Jahres ist der Besitz und Konsum von Lachgas in den Niederlanden untersagt.
  • In England wird das Thema Beschränkung und Verbot diskutiert.
  • In Frankreich ist seit Anfang Mai 2023 das Mitführen von Lachgas für Minderjährige verboten.

Fazit:

Wer sich also den Kick selbst gönnt, sollte sich über die Risiken bewusst sein. Passt also gut auf euch auf. Vor allem auf eure minderjährigen Lieben, denn ein Rauschgefühl kann das Verlangen nach mehr stärken.

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