Der Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation (Foto: Wikipedia / A.Savin).

Mitten in der Kölner Kanalisation hängt seit gut 135 Jahren ein Kronleuchter – was kurios klingt, gehört zum historischen Erbe Kölns. Der sogenannte "Kronleuchtersaal" kann im Rahmen von Führungen sogar besichtigt werden.

Im Überblick:

  • Der Kronleuchtersaal ist Teil des Kölner Kanalsystems – mittendrin hängt ein imposanter Kronleuchter.
  • Die Ursprünge des Kronleuchtersaals reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück, als Kaiser Wilhelm II. zur Eröffnungsfeier eingeladen war.
  • Trotz historischen Bedeutung ist der Saal bis heute funktionaler Bestandteil des städtischen Abwassersystems.

Seit fast 135 Jahren: Kronleuchter hängt in Kölner Kanalisation

Der "Kronleuchtersaal" entstand im 19. Jahrhundert, als Köln ein einheitliches Kanalsystem unter der Stadt erbaute. Die Fertigstellung im Jahr 1890 wurde schließlich mit einer pompösen Eröffnung gefeiert, zu der auch Kaiser Wilhelm II. geladen war.

  • Um den Saal festlich zu schmücken, sollen zwei Kronleuchter und einige Wandlampen montiert worden sein.
  • Andere Quellen sagen hingegen, dass die Kronleuchter ein Geschenk des Kaisers an die Stadt gewesen seien.
  • So oder so. Seitdem befindet sich in einer Tiefe von rund sieben Metern am Theodor-Heuss-Ring in der Nähe des Ebertplatzes ein Kronleuchter.
Kronleuchtersaal der Kölner Kanalisation
Der Kronleuchtersaal der Kölner Kanalisation (Foto: Wikipedia / 1971markus).

Kronleuchtersaal wird heute immer noch genutzt

Trotz vieler unruhiger Zeiten und zweier Weltkriege ist der Saal bis heute nahezu unverändert geblieben. Wie die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) mitteilen, ist der "Kronleuchtersaal" mit einer Breite von 3,80 Metern und einer Höhe von 4,60 Metern weiterhin "ein funktionierender Bestandteil des Kölner Abwassersystems". Eine Gedenktafel aus Stein erinnert an die Inbetriebnahme des Saals durch Friedrich Wilhelm von Becker, der damalige Oberbürgermeister von Köln im Jahre 1890.

  • Die Original-Kronleuchter wurden 1980 allerdings abmontiert. Einer von ihnen wurde durch eine elektronische Version ersetzt.
  • Seit 2000 bieten die StEB regelmäßige und kostenlose Führungen durch den Saal an, bei denen die Funktionsweise des Abwassersystems und die Geschichte des Kronleuchtersaals erläutert werden.
  • Darüber hinaus werden im Kronleuchtersaal auch gelegentlich Konzerte veranstaltet.

Der einzige Wermutstropfen: Alle Führungen für das laufende Jahr sind bereits ausgebucht. Für die Anmeldung für zukünftige Führungen lohnt sich jedoch ein regelmäßiger Blick auf die Website der SteB.

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