Ob für die Tüte Milch, einen neuen Fahrradschlauch oder Dübel im Baumarkt, Kölner*innen müssen in letzter Zeit für so ziemlich alles deutlich tiefer in die Tasche greifen. Jetzt legte die Köln AG ihr Wohnbarometer 2022 vor, und siehe da: Die Miete der rund 190.000 Wohnungen, die deren Mitgliedsunternehmen verwalten, stieg im vergangenen Jahr um nur drei Prozent.
Im Überblick:
- 2022 bauten die Mitgliedsunternehmen im Großraum Köln rund 2300 Wohnungen.
- Einen Rückgang verzeichneten sowohl Baugenehmigungen als auch Bauantragsstellungen.
- Insgesamt investierten die Mitgliedsunternehmen im vergangenen Jahr 751 Millionen Euro in Neubau, Modernisierung und Instandhaltung.
“Eine ungewohnt starke Inflation, Materialknappheit und die Energiekrise haben zu exorbitant gestiegenen Kosten in allen Bereichen geführt”, sagte die Vorsitzende Kathrin Möller bei der Vorstellung des Wohnbarometers. Dieser negative Trend werde sich zudem kurz- und mittelfristig fortsetzen. Die Konsequenzen bekam die Köln AG bereits 2022 zu spüren:
- Die Zahl der Baugenehmigungen ging gegenüber dem Vorjahr von 1.063 auf 1.029 leicht zurück.
- Deutlich stärker brachen die Bauantragsstellungen ein, und zwar von 1.035 (2021) auf 493 (2022).
- Das Investitionsvolumen der Köln AG in Höhe von 751 Millionen Euro lag um 20 Millionen niedriger als 2021.
Mit ihrem gemeinnützigen Charakter tragen die Mitgliedsunternehmen der Köln AG wesentlich dazu bei, dass der durchschnittliche Mietzins im Kölner Raum bezahlbar bleibt. Auch bei der Bereitstellung von Wohnraum für Flüchtlinge bewies die Köln AG ihre soziale Ader.
- Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete der zur Köln AG gehörenden Wohnungsunternehmen betrug 2022 7,19 Euro/m2 für Bestandswohnraum und 9,40 Euro/m2 für Neubauwohnungen.
- Der Mietzins stieg im vergangenen Jahr im Schnitt lediglich um 21 Cent oder 3,0 Prozent an.
- 1.412 Wohnungen stellte die Köln AG geflüchteten Menschen zur Verfügung, 67 mehr als 2021.
Was ist die Köln AG eigentlich?
Die Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen wurde 1949 unter dem damaligen Gemeinnützigkeitsgesetzes gegründet. Ihr gehören derzeit 50 Wohnungsunternehmen und 15 Firmen aus dem wohnungswirtschaftlichen Dienstleistungsumfeld an.
- In der Region Köln verfügen sie über einen Bestand von rund 190.000 Mietwohnungen.
- Allein im Kölner Stadtgebiet halten sie nach Darstellung des Evangelischen Kirchenverbands Köln mit 100.000 Wohnungen einen Anteil von 25 Prozent am gesamten Mietmarkt.
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