Menschen demonstrieren in Köln gegen die AfD. (Symbolbild: IMAGO / Guido Schiefer)

Die Entscheidung ist gefallen: Jurist und AfD-Anwalt Ulrich Vosgerau darf seinen Titel als Privatdozent an der Universität zu Köln behalten. Studierende haben Proteste angekündigt – der erste startet schon heute.

Im Überblick:

  • Nach dreimonatiger Überprüfung: Ulrich Vosgerau, AfD-Anwalt und Jura-Dozent, behält seine Lehrbefugnis an der Uni Köln.
  • Das Resultat: Hochschulgruppen kritisieren die Entscheidung und organisieren Proteste.
  • Der erste Protest ist für Montag, 29. April, um 11:30 Uhr vor dem Hauptgebäude der Universität zu Köln angekündigt.

Juristische Fakultät hält an AfD-Anwalt fest

Nach einem dreimonatigen Überprüfungsprozess steht jetzt fest: Jurist und AfD-Anwalt Ulrich Vosgerau darf seinen Titel als Privatdozent an der Uni Köln behalten. Die Professoren der Fakultät teilten jetzt in einer offiziellen Stellungnahme mit, dass es "aus rechtlichen Gründen keinerlei Veranlassung gibt, die Lehrbefugnis zu entziehen".

  • Anfang 2024 geriet Vosgerau in die Kritik: Der AfD-Anwalt wurde mit dem Geheimtreffen rechter Funktionär*innen und dem "Masterplan Remigration" in Verbindung gebracht, der die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland vorsieht – das deckte "Correctiv" auf.
  • Daraufhin habe die Universität seinen Status als Privatdozent geprüft, da er seit 2018 nicht mehr dort lehrt.
  • Diverse Hochschulgruppen, darunter der Sozialistisch-Demokratische Studierendenverband (SDS), kritisieren die Entscheidung und die aus ihrer Sicht festgefahrenen Universitätsstrukturen – so berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".
Ulrich Vosgerau AfD
Rechtsanwalt Ulrich Vosgerau bei einem Gerichtsprozess (Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)

Heute: Erster Protest an der Universität zu Köln

Angesichts der Entscheidung der juristischen Fakultät regt sich Widerstand unter den Studierenden. Die Hochschulgruppe "Arbeitskreis Kritischer Jurist*innen" hat für heute, 29. April, ab 11:30 Uhr zu einer Demo auf dem Albertus-Magnus-Platz vor dem Hauptgebäude der Uni aufgerufen.

  • "Die Universität zu Köln stilisiert sich als divers und weltoffen. Und gleichzeitig darf Vosgerau, der dem entgegengesetzte Positionen vertritt, Privatdozent bleiben. Das werden wir nicht zulassen", heißt es in einem Instagram-Post der Hochschulgruppe.
  • Die Jura-Studierenden fordern den sofortigen Entzug der Lehrerlaubnis und der Dozierendenstelle des AfD-Anwalts.

Fazit:

Die Universität zu Köln hat trotz viel Kritik entschieden, Ulrich Vosgerau den Status als Privatdozent nicht abzuerkennen. Verschiedene Gruppen von Studierenden, die genau das seit der Veröffentlichung der Correctiv-Recherche fordern, sind empört. Der erste Protest am Montag, 29. April, fordert den sofortigen Entzug der Lehrerlaubnis des AfD-Anwalts. Und es soll nicht der letzte Protest bleiben.

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