Der Pulheimer Markus Wipperfürth war einer der ersten Helfenden, die das Ahrtal erreichten und er blieb langfristiger Unterstützer. Mit uns hat er über seine Sicht auf den Wiederaufbau, ehrenamtliches Engagement heute und sein neues Buch gesprochen.

Im Überblick:

  • Mit seinem Facebook Kanal erreichte und mobilisierte Markus Wipperfürth Tausende Helfer*innen für das Ahrtal, die unmittelbar nach der Flut und teils bis heute aktiv sind.
  • Der Erlös aus dem Verkauf seines Buchs "Wegen dir bin ich hier" floss in den Wiederaufbau der verwüsteten Dörfer.
  • Wipperfürth sparte von Anfang an nicht mit Kritik. Durch eine laut ihm gesteuerte Schmutzkampagne rückte er selbst ins Zentrum der Kritik. Davon handelt sein zweites Buch.

Die Flut im Ahrtal ist zwei Jahre her. Wie läuft der Wiederaufbau? Wie weit ist das Ahrtal vom Zustand vor der Flut aus ihrer Sicht entfernt?

"Der Wiederaufbau läuft meiner Meinung nach unterschiedlich. An manchen Stellen sieht es wieder gut aus, bestes Beispiel Bad Münstereifel, an anderen Stellen ist man noch ganz am Anfang, da es Probleme mit Versicherungen, Gutachtern, Ämtern und Handwerkern gibt."

Das Engagement direkt nach der Flut war groß. Wie sieht es heute aus?

"Es ist für mich immer wieder beeindruckend, wie stark die SolidAHRität auch nach knapp zwei Jahren noch ist. Baustoffspenden NRW, Dachzeltnomaden, Team Ballern, Pompi und wie die privat organisierte Hilfe noch heißt, es wird noch immer gespendet und geholfen, wo es nur geht."

Im Oktober 2022 haben Sie das multimediale Tagebuch "Wegen dir bin ich hier" veröffentlicht und darin Ihre Eindrücke aus dem Katastrophengebiet festgehalten. Der Erlös wurde dabei in den Wiederaufbau investiert. Wie oft wurde das Buch bis heute verkauft? Und wann erscheint Ihr zweites Buch?

"Das Buch ist knapp 20.000 mal verkauft worden. Insgesamt konnten wir Hilfen von knapp einer Millionen Euro über verschiedene Aktionen wie Zusammengeld Challenge (knapp 300.000 Euro), Shop (um die 200.000 Euro), Facebook Werbung (dafür geleistete Arbeiten im Wert von knapp 200.000 Euro) und andere Aktionen (Buch, Spendenaufrufe) alleine über meinen Kanal generieren. 

Das zweite Buch schreibt sich gerade sozusagen von selbst. Hat das erste Buch die wahnsinnige SolidAHRität der Freiwilligen Helfer zum Inhalt gehabt, wird Buch 2 die gesteuerte Schmutzkampagne gegen freiwillige Helfende, in erster Linie gegen mich, zum Inhalt haben. Was da alles rausgekommen ist, beziehungsweise noch rauskommen wird, ist unglaublich! In mehreren Kapiteln werden Aussteiger zu Wort kommen und detailliert von den perfiden Methoden der konzertierten Kampagne gegen mich berichten. Meine Rechtsanwaltkosten (LHR Köln) liegen inzwischen bei mehr als 100.000 Euro."

Mehr von Markus Wipperfürth gibt es auf seinem Facebook-Kanal.

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