Tempo 30 soll die Lebensqualität der Bewohner*innen an der Luxemburger Straße verbessern (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

Köln ist eine Stadt voller Leben, vieler Menschen und viel befahrener Straßen. So kann es in der Millionenmetropole auch mal ziemlich laut werden – zu laut. Das Problem: Die Auswirkungen von Lärm können krank machen.

Im Überblick:

  • Verkehr in Großstädten ist der Hauptverursacher für Lärm – so auch in Köln.
  • Dabei ist die Lage nicht zu unterschätzen: Die EU-Normen für Lärmbelastung werden in Köln teils deutlich überschritten.
  • Die Stadt Köln reagiert und hat dafür einen Lärmaktionsplan ins Leben gerufen.

Lärmkarte enthüllt: Kölns Straßen überschreiten Lautstärkelimit

In Köln kann es ziemlich laut werden. Besonders auf stark frequentierten Straßen wie den Ringen, der Zülpicher Straße und dem Barbarossaplatz. Laut einer Studie des Umweltamtes Köln beträgt der durchschnittliche Lärmpegel in der Innenstadt tagsüber etwa 70 bis 75 Dezibel. Das entspricht etwa der Lautstärke von einem Staubsauger, einem Haartrockner oder eben einem Pkw. Klingt nach einer normalen Lautstärke, oder?

  • Das ist es allerdings nicht, denn gemäß den Richtwerten der Europäische Union soll es in Städten tagsüber nicht lauter als 55 Dezibel sein.
  • Nachts geht es auf Kölns Straßen etwas leiser zu – mit etwa 55 bis 60 Dezibel. Dieser Lärmpegel entspricht einem Radio in Zimmerlautstärke oder einem Rasenmäher.
  • Für Kölns Nächte werde allerdings ein langfristiges Ziel von 50 Dezibel angestrebt.

Auswirkungen von Lärm in der Stadt

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so dramatisch scheint – kontinuierliche Lärmbelastung birgt erhebliche Gesundheitsrisiken wie Hörschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Kopfschmerzen und Bluthochdruck. In Köln sind vor allem die Stadtbezirke Lindenthal, Kalk und Mülheim von übermäßigem Lärm betroffen, so ein Bericht von "Zeit Online". Die Top drei Bezirke der Stadt:

  • Platz 1: Lindenthal – hier leiden insgesamt 15.120 Menschen unter Lärm.
Infografik: Lärm in Lindenthal
Grafik: Fabian Linn
  • Platz 2: Kalk – hier leiden insgesamt 14.260 Menschen unter Lärm.
Infografik: Lärm in Kalk
Grafik: Fabian Linn
  • Platz 3: Mülheim – hier leiden insgesamt 14.060 Menschen unter Lärm.
Infografik: Lärm in Mülheim
Grafik: Fabian Linn

Köln reagiert: Lärmminderung durch "Lärmaktionsplan"

Um die Lärmbelastung nachhaltig zu senken, setzt die Stadt Köln seit 2017 auf eine langfristige Strategie gegen Verkehrslärm. Der sogenannte "Lärmaktionsplan" der Stadt soll darauf abzielen, den Lärm in Köln zu reduzieren und die Lebensqualität der Kölner*innen zu verbessern. Konkrete Maßnahmen sind unter anderem: "Flüsterasphalt", Tempolimits und Verkehrsfluss-Optimierungen durch mehr Kreisverkehre.

Neuer "Lärmaktionsplan" in 2024

Der "Lärmaktionsplan" für Köln soll alle fünf Jahre aktualisiert werden – das nächste Mal tatsächlich in 2024. Um die gewünschten Maßnahmen umsetzen zu können, soll allerdings nicht nur die Stadt handeln. Alle Bürger*innen können sich jährlich aktiv an der Überarbeitung des "Lärmaktionsplans" beteiligen.

  • Im diesem Rahmen konnten Teilnehmer*innen im vergangenen Winter auf einer Karte lärmbelastete und ruhige Orte markieren – die Ergebnisse der Beteiligung sollen dann in den neuen "Lärmaktionsplan" für 2024 mit einfließen.
  • Außerdem werden alle Bürger*innen dazu aufgerufen, sich eigenständig über die gesundheitlichen Folgen von Lärm zu informieren und durch bewusstes Verhalten, wie das Stehenlassen des Autos, zur Lärmreduktion beitragen.

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