In München ist es schon seit 20 Jahren Gang und Gebe: Wenn man in den Fußgängerzonen Musik machen möchte, muss man zuerst zeigen, was man kann. Ein solches Casting könnte in Köln bald auch Realität werden.
Im Überblick
- Der Kölner Ordnungsamtchef Ralf Meyer will ein Casting für Straßenmusiker*innen nach Münchener Vorbild einführen.
- Die Kontrollen sollen sicherstellen, dass die Musiker*innen ihre Instrumente beherrschen und somit die Qualität der Kölner Straßenmusik garantieren.
- Meyer sieht Straßenkunst als eine Bereicherung und lehnt deshalb Kosten für die Genehmigungen ab.
Köln plant Casting für Straßenmusiker*innen
Der neue Leiter des Kölner Ordnungsamtes, Ralf Mayer, möchte ein Casting für Straßenmusiker*innen einführen: Irgendjemand sollte entscheiden, „ob das handwerklich okay ist, was da gespielt wird“, sagt er gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" Damit würde er einem Münchener Vorbild folgen, denn dort gibt es schon seit 20 Jahren Qualitätskontrollen für Straßenmusik.
- Um in München eine Genehmigung als Straßenmusiker*in zu bekommen, muss man zuerst sein Können präsentieren.
- Barbara Breinl, die Verantwortliche für die Genehmigungen der Straßenmusik in München, betont gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger", dass das Vorspielen für ein gutes Miteinander sorge und Anwohner*innen und Geschäftsleute entlaste.
- Mayer hält diese Vorgehensweise für sinnvoll, spricht sogar von einer möglichen Jury für die Bewertung der Musik – allerdings ist er dagegen, dass Straßenmusiker*innen für die Genehmigungen bezahlen müssen wie in München.
Unterstützung für Mayers Vorschlag aus der Politik
Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) hat sich schon vorher für diese Regelung eingesetzt und unterstützt deshalb den Vorschlag von Ralf Mayer: „So eine Variante ermöglicht es wieder den Musikerinnen und Musikern aus aller Welt, unbeschwert im öffentlichen Raum auftreten zu können, die von der organisierten Bettelmusik völlig vertrieben worden sind“, sagt er gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
- Hupke schlägt beispielsweise Klaus den Geiger als Mitglied eines möglichen Gremiums vor – der 83-Jährige gilt als einer der bekanntesten Straßenmusiker Deutschlands und veröffentlichte letztes Jahr sogar sein erstes Rock-Album.
- Die Regeln für Straßenmusiker*innen sind in der Kölner Stadtordnung festgelegt und können wiederum vom Stadtrat verändert werden.
- Eine Obergrenze für Genehmigungen gibt es in hier im Gegensatz zu München nicht.
Aktuelle Regeln für Straßenmusiker*innen in Köln
Trotzdem müssen sich Straßenmusiker*innen an einige Regeln halten: Sie dürfen nur die ersten 30 Minuten einer Stunde spielen, Lautsprecher oder Verstärker sind verboten, nach der halben Stunde müssen sie mindestens 300 Meter weiterziehen und dürfen jeden Standort nur einmal täglich nutzen.
Alle News findet ihr ab sofort auch in der soköln.-App, und in unseren WhatsApp-Kanälen für ganz Köln, oder für dein Veedel – einfach anklicken und abonnieren: Innenstadt, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Kalk, Mülheim, Chorweiler, Porz, Rodenkirchen.