Das umstrittene Mahnmal an der Kölner Hohenzollernbrücke, "Dieser Schmerz betrifft uns alle", das an den Genozid an den Armeniern erinnert, muss, trotz massiven Widerstands, erneut abgebaut werden. Die Stadt Köln pocht auf die Wahrung der Interessen der Verkehrsteilnehmer*innen.
Im Überblick:
- Stadt Köln hält an der Entfernung des Mahnmals fest.
- Initiative "Völkermord Erinnern" kündigt Protest an.
- Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat Hoffnung auf den Erhalt des Mahnmals geäußert.
Die Geschichte des Mahnmals
Das Mahnmal, eine rostrote Stele mit einem gespaltenen Granatapfel als Spitze, wurde von der Initiative "Völkermord erinnern" im April 2018 eingeweiht:
- Es steht auf der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke und soll an den Genozid an den Armeniern erinnern.
- Die Wahl des Standortes ist bewusst, denn Köln hat mit über 6.000 Mitgliedern die größte armenische Gemeinde Deutschlands.
- Zudem bietet die Nähe zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal einen historischen Kontext. Doch seit seiner Aufstellung gibt es eine Kontroverse um das Mahnmal, da es keine offizielle Genehmigung besitzt.
Abriss trotzt Widerständen
Die Versuche, eine Verlängerung der Genehmigung durch das Kölner Verwaltungsgericht zu erwirken, sind gescheitert. Nun muss das Mahnmal an der Kölner Hohenzollernbrücke bis zum 10. Juli 2023 entfernt werden. Doch der Widerstand der Kölner*innen formiert sich erneut.
Stimmen aus der Gemeinschaft
In Reaktion auf die Entscheidung plant Ilias Uyar von der Initiative "Völkermord Erinnern" eine Demonstration am Mahnmal. In sozialen Medien kritisiert er Oberbürgermeisterin Henriette Reker und beschuldigt sie, sich "den türkischen Genozidleugnern" zu beugen, so der Kölner Stadt-Anzeiger.
Die Hoffnung auf den Erhalt des Mahnmals lebt weiter
- Zuletzt hatte Oberbürgermeisterin Reker Optimismus gezeigt und sich grundsätzlich für eine Gedenkstätte ausgesprochen.
- Verschiedene Parteien, darunter die Grünen, CDU, SPD, Die Linke, FDP und Volt, unterstützen einen vorübergehenden Erhalt der Skulptur.
- Die Kontroverse um das Mahnmal bleibt bestehen, einschließlich des Widerstands des Forums türkischer Vereine und Verbände in Köln, "Initiativ Türk".
- Das Schicksal des Mahnmals steht auch im Kontext der politischen Anerkennung des Völkermords an den Armeniern, die Deutschland 2016 offiziell anerkannte, während die Türkei dies bis heute nicht tut.
Am 10. Juli 2023 wird sich zeigen, wie die Kölner*innen auf den erneuten Abriss reagieren.
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