Kölns Wahrzeichen aus der Römerzeit muss unters Messer: In einer ersten Sanierungsphase stabilisieren Denkmalschützer*innen die aufgeblähte Mauerschale mit fast 100 Mikroankern. In einer zweiten Phase erfolgt die Operation „Gesamtsanierung“.

Im Überblick:

  • Der aus dem 1. Jahrhundert nach Chr. stammende Römerturm muss aufgrund witterungs- und umweltbedingter Schäden dringend saniert werden.
  • In einer ersten Phase wurde eine für die Statik des Turms kritische Ausbauchung jetzt erfolgreich gesichert.
  • Die anschließende zweite Phase umfasst die Gesamtsanierung des historischen Bauwerks.

Die Details:

  • Auf einer Fläche von 15 bis 20 Quadratmetern ist eine Ablösung der vorderen Steinlagen erkennbar.
  • 91 Mikroanker mit einem Durchmesser von sieben Zentimetern verbinden die äußere Mauerschale nun fest mit dem Kernmauerwerk. Pro Quadratmeter wurden zwischen drei bis vier solcher Anker, die kaum ins Auge fallen, gesetzt.
  • Der Hohlraum zwischen äußerer Mauerschale und dem zwei Meter dicken Mauerkern, der vom Schadensbild nicht betroffen ist, beträgt stellenweise bis zu 16 Zentimeter.
  • Diese erste Sanierungsphase startete im August und endete knapp vier Wochen früher als geplant Ende November.
  • Ein Rückbau der Ausbauchung kam deshalb nicht infrage, weil dieser zu einem erheblichen Verlust der originalen Bausubstanz geführt hätte.
  • Die Planungen zur Gesamtsanierung des Römerturms dauern derzeit noch an.

Hintergrund:

  • Im Rahmen einer Schadensbilderfassung, die vom Förderverein Römische Stadtmauer Köln e.V. in Auftrag gegeben worden war, hatten Experten*innen einen stellenweisen Hohlraum von bis zu 16 Zentimetern zwischen der äußeren Mauerschale und dem Kernmauerwerk festgestellt.
  • Der 5,75 Meter hohe Römerturm in der Zeughausstraße 13 gehört zu den eindrucksvollsten Zeugnissen der einstigen römischen Stadtmauer.
  • Seine Fassade schmücken geometrische Muster sowie Mosaike aus unterschiedlichen Natursteinen.
  • Die römische Stadtmauer war 3.912 Meter lang und verfügte über 19 Rundtürme und elf Stadttore, deren Reste teilweise noch heute gut erkennbar sind.

Über dieses Thema berichtete die „Stadt Köln“.

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