Seit Jahren setzt sich die Bürgerinitiative Mehr Grün in Kalk dafür ein, die Brachfläche an den Hallen Kalk nicht zu bebauen. Warum das so ist und wie der aktuelle Stand ist.

Im Überblick:

  • Die Initiative will die Industriebrache zwischen Dillenburger und Neuerburger Straße als Naturerfahrungsraum (NER) erhalten.
  • Kalk habe bereits einen überproportional großen Beitrag für mehr Wohnraum in Köln geleistet, Grünflachen seien dabei vergessen worden.
  • Auch die Kölner Grünen haben sich mehrheitlich für den NER in Kalk ausgesprochen.

Wer steht hinter Mehr Grün in Kalk?

  • Bürger*innen aus Kalk, Humboldt-Gremberg und Höhenberg
  • Seit 2019 streiten sie für die Erhaltung, Neuschaffung und Aufwertung von Grün-, Erholungs- und Freiflächen.
  • Sie sehen Umweltbelange auch im Kontext sozialer Rahmenbedingungen, wollen mehr Bewusstsein für das Prinzip der Umweltgerechtigkeit schaffen.

Sozialarbeiterin Silvia Marchais, Mitgründerin von Mehr Grün in Kalk, sagt gegenüber so koeln.de:

  • „Kalk ist schon jetzt zu 92 Prozent versiegelt.
  • Hinzu kommen Überhitzung und Luftbelastung – Grünflächen sind dringend nötig.
  • Auch die Stadt will 2023 mit ihrem Masterplan Stadtgrün Naturerfahrungsräume fördern – das passt zu unseren Forderungen.“

In der Pressemitteilung zum städtischen Masterplan heißt es:

  • „Vor allem in den dicht bebauten Stadtteilen sollen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Grünversorgung aufgezeigt werden."
  • Dies können etwa Projekte für nachhaltige Pflanzkonzepte und Pflegekonzepte, Blühstreifen, Naturerlebnisräume, Mini-Urwälder im Stadtbezirk oder die Schaffung von Versickerungsmöglichkeiten für Starkregenereignisse sein.“  
  • Mehr dazu hier.

Einige Zahlen über Kalk:

  • Kalk ist mit rund 25.000 Einwohner*innen einer der einwohnerstärksten Stadtteile.
  • 62 Prozent der hier lebenden Personen haben einen Migrationshintergrund, 82 Prozent in der Gruppe der unter 18-Jährigen.
  • Fast jeder 3. Haushalt mit Kindern ist ein Alleinerziehendenhaushalt – deutlich mehr als im Kölner Durchschnitt (23 Prozent).

Im Antrag, der der Kalker Ortsverband der Grünen gestellt hatte, heißt es außerdem:

  • Die Spielplatzbedarfsanalyse im Vergleich zu allen Vierteln in Köln zeigt im Stadtteil Kalk den höchsten Fehlbedarf. Lediglich 43% des festgestellten Bedarfs können zurzeit im Stadtteil gedeckt werden.

Mehr Grün für Kalk ist gespannt, wie es nun politisch weitergeht. Für Silvia Marchais ist klar: „Die Bebauung muss verhindert werden.“

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