Seit sechs Monaten ruft der Muezzin in Köln Ehrenfeld jeden Freitag sein Gebet aus. Welche Bedeutung hat er für Muslim*innen und als Bestandteil der Kölner Kultur?
Im Überblick:
- Der Muezzin Ruf der Kölner Moschee in Ehrenfeld ertönt jeden Freitag für maximal fünf Minuten.
- Für die Muslim*innen Kölns ist dies ein wichtiger Schritt in Richtung Toleranz und Gleichberechtigung mit anderen Religionen.
- Nicht alle Kölner*innen begrüßen den öffentlichen Ausruf per Lautsprecher.
Fakten zum Muezzin Ruf
- Mitte Oktober 2022 startete ein Modellprojekt in Köln: Der Muezzin rief erstmals per Lautsprecher zum Gebet auf.
- Aus den Lautsprechern der in Ehrenfeld stehenden Ditib-Moschee ertönt das islamische Glaubensbekenntnis "Adhan" auf Arabisch.
- Übersetzt bedeutet der Gebetsruf: „Gott (Allah) ist groß“, „Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Gott“, „Ich bezeuge, dass Mohammed der Gesandte Gottes ist“, „Kommt zum Gebet“, „Kommt zum Heil“, „Gott ist groß“, „Es gibt keine Gottheit außer Gott“.
- Der Ruf ist jeden Freitag für fünf Minuten in der Mittagszeit durch die Lautsprecher der Moschee zu hören.
- Dabei darf eine Lautstärke von 60 Dezibel nicht überschritten werden und der Ruf darf höchstens fünf Minuten andauern. Er ist höchstens bis zum Bürgersteig vor der Moschee hörbar.
Gesellschaftliche Akzeptanz
- Der Islam hat schon längst einen festen Platz in Köln. Durch den öffentlichen Ruf sollen Muslim*innen sich in Deutschland heimischer fühlen als zuvor.
- Nicht alle Kölner*innen tolerieren den Muezzin Ruf. Anders als das Glockenläuten der christlichen Kirchen wird der Ruf aus der Moschee von manchen Menschen mit etwas Fremdem assoziiert.
- Der Ruf gilt als Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz und Zeichen von Gleichberechtigung.
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