Was für eine Farce: Die für Mittwoch geplanten Abiturprüfungen mussten um zwei Tage nach hinten geschoben werden. Jetzt soll es am Freitag losgehen. Grund waren massive technische Probleme.
Im Überblick:
- Eigentlich sollten die Schüler in den naturwissenschaftlichen Fächern ihre Prüfungen ablegen.
- Das Schulministerium kündigte eine Aufarbeitung des Vorfalls an. Für Freitag müssen neue Aufgaben erstellt werden.
- Für muslimische Schüler*innen besonders schwierig: Freitag feiern sie das Zuckerfest.
Ein Informatiklehrer hielt es für einen schlechten Scherz seiner Schüler*innen, doch den Abitur-Anwärtern in Nordrhein-Westfalen ist am Dienstagabend das Lachen wohl endgültig vergangen. Der Grund: Am Abend hatte das Schulministerium den Start der Abi-Klausuren um zwei Tage auf Freitag verschoben, auch die Kölner Gymnasien müssen umdisponieren. Grund sei ein "massives technisches Problem".
Die zentral gestellten Aufgaben waren nicht überall verlässlich herunterzuladen. Am morgigen Mittwoch waren Prüfungen geplant in Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik, Technik.
Technische Panne blamiert NRW-Schulministerium
Damit war die Blamage perfekt. Ab Dienstagmittag 12:00 Uhr sollten in den Fächern die Aufgabenstellungen für die Prüfungen zum Download bereitstehen, doch die meisten Schulen und Lehrer*innen versuchten vergeblich, die Aufgaben vom Server herunterzufahren.
Gegen 18:00 Uhr wurden in einigen Schulen die Lehrer*innen nach Hause geschickt, aus dem Schulministerium wurden immer wieder neue E-Mails angekündigt, um kurz nach 20:00 Uhr kapitulierte man: Die Schulen wurden über die Absage der Prüfungen informiert.
Schüler*innen bis spätabends im Ungewissen
Für die Schüler*innen eine zusätzliche nervliche Belastung, viele wurden erst spätabends vom Aufschub informiert. Damit war für viele Abiturient*innen der Zeitplan für die insgesamt vier Prüfungen über den Haufen geworfen worden.
Das peinliche Chaos trifft eine Schülerschaft, die durch Corona-Pandemie, Schulschließungen und massiven Unterrichtsausfall ohnehin schon jeden Glauben an ein funktionierendes Bildungssystem verloren hat.
Und ob das gelingt, ist noch fraglich. Da einige Lehrkräfte die Aufgaben herunterladen konnten, müssen die Abiturprüfungen eigentlich neu gestellt werden.
Schwierig ist die Verlegung vor allem auch für muslimische Schüler*innen, denn am Freitag feiern sie mit dem Zuckerfest das Ende der Fastenzeit.
Schulministerin Dorothee Feller war am Dienstag lange auf Tauchstation, nannte die Probleme dann "extrem ärgerlich“ und kündigte Aufarbeitung an. Von der Opposition gab es harsche Kritik.
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